Anbieter lässt den Inneringer Franz Flöß zappeln


„Neckarcom kann ich niemandem empfehlen“

Wer daran schuld ist, dass er knapp drei Wochen ohne Telefon ausharren musste, ist Franz Flöß aus Inneringen mittlerweile egal. Viel zu viel Zeit und Nerven habe er in das Thema Internet- und Telefonanschluss investiert. „Mit ist egal, wem eine Leitung gehört, wer sie freischalten kann und was das kostet“, sagt er. „Hauptsache ich kann endlich telefonieren.“

Quelle: www.schwäbische.de

Als Dienstleistungsunternehmer ist er dringend auf die Leitung angewiesen, um für seine Kunden erreichbar zu sein. Nachdem er sich nun wochenlang mit Mitarbeitern der Telekom und der Neckarcom herumgeschlagen habe, könne er niemandem ernsthaft empfehlen zur Neckarcom zu wechseln. „Solche Feinde habe ich gar nicht“, sagt er. „Ich wünschte, ich hätte alles einfach beim Alten gelassen und mir damit viel Ärger erspart.“

Vor zwei Jahren habe er erstmals den Wunsch geäußert, von der Telekom zur Neckarcom wechseln, erzählt Flöß gegenüber der SZ. Damals sei sein Name falsch geschrieben worden, was dazu führte, dass sein Antrag nicht bearbeitet wurde. Als dies Monate später herauskam, hatte sich sein Telekom-Vertrag verlängert und er war gezwungen, ein Jahr zu warten. Als es nun Ende Februar endlich soweit sein sollte - der Telekom-Vertrag war längst gekündigt - machte Neckarcom plötzlich einen Rückzieher. „Es wurde mir gesagt, dass Neckarcom den Vertrag nicht erfüllen könne“, sagt Flöß. „Sie seien technisch nicht in der Lage, mir Telefon und Internet anzubieten.“ Für Flöß sehr verwunderlich, zumal seine direkten Nachbarn ebenfalls Neckarcom-Kunden seien.

„Mir blieb also nichts anderes übrig, als wieder zur Telekom zurückzukriechen“, so Flöß. Die hatte allerdings die Leitung bereits wie vereinbart abgestellt und seine Rufnummer mittels Portierung der Neckarcom zur Verfügung gestellt. Für Flöß bedeutete das. Tote Leitung auf unbestimmte Zeit. Niemand habe ihm Auskunft geben können, wie lange es dauern würde, bis die Telekom ihn erneut ans Netz nehmen könne. „Ich hänge zwischen den Stühlen und weiß nicht, was ich machen soll“, sagte er Mitte März.

Auf die Anfrage der SZ, warum man technisch nicht in der Lage sei, Flöß ans Netz zubringen, reagierte Neckarcom damit, ihren örtlichen Vertriebspartner Bulander mit einer Fritzbox direkt zu Flöß nach Hause zu schicken. Nach erneuter Überprüfung könne man jetzt doch eine Leitung anbieten. Problem: Leitung und Nummer müssten nun wiederum von der Telekom freigeschaltet werden. Flöß nimmt sich extra frei, um auf einen Telekom-Techniker zu warten, der nicht auftaucht.

Nach zwei Wochen funktioniert immerhin das Internet. Eigentlich könnte Flöß auch eine Festnetznummer von Neckarcom nutzen. „Aber die bringt mir nichts, weil meine Kunden sie nicht kennen“; sagt er. Fünf weitere Tage später hat er endlich seine vierstellige Nummer zurück. Welche Auswirkungen die dreiwöchige Telefon-Auszeit auf sein Geschäft hat, darüber will Flöß lieber nicht nachdenken. „Jetzt muss zukünftig einfach alles einwandfrei laufen.“
 



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