In einer ersten Ausstellung hatten sie vor gut zwei Jahren sehr erfolgreich ihre Objekte im Hettinger Schloss präsentiert. Bei der Jubiläumsausstellung können sie nun das frei gewordene Schulhaus in Inneringen nutzen. Am Samstag, 16. November, wird Bürgermeisterin Dagmar Kuster die zweitägige Ausstellung eröffnen, Sibylle Ritter wird eine Einführung in das unterschiedliche Schaffen der Teilnehmerinnen geben und im Schulhof bei einer Raku-Brennvorführung die Arbeit an der Keramik veranschaulichen.
Sorgfältig rückte Sibylle Ritter die ausgewählten Objekte im Vorfeld der Ausstellung ins rechte Licht: Köpfe, Schalen, Tierfiguren, Tischfliesen, Sitze und vieles mehr. Mit Ton kann ein Keramiker (fast) alles formen. Auch wenn donnerstags ein gemeinsames Thema bei „Pro-Ton“ vorgegeben ist, entstehen unterschiedliche Dinge. „Jede der ausstellenden Frauen“, so Ritter, „hat einen eigenen Schwerpunkt, diesen möchte ich entwickeln und fördern“. Die Künstlerin aus Stuttgart ist vor elf Jahren auf die Schwäbische Alb gezogen, seit fünf Jahren wohnt sie im ehemaligen Lehrerhaus neben der Schule. Hier gab sie ihre ersten ProTon-Kurse, von hier fährt sie noch regelmäßig nach Stuttgart, gibt dort Unterricht in Bildender Kunst und Keramik. Seit 1991 stellt sie ihre Werke in ganz Deutschland aus. Im Hettinger Schloss (Rathaus) lädt ihre Dauerausstellung „Boote und Wellengänger“ zum Kennenlernen ihrer Kunst ein.
Vor dem Kindergarten in Inneringen wurde sie vor fünf Jahren angesprochen, ob sie nicht einen Kurs im Ort geben wolle. Schnell sprach sich herum, wie begeistert Sibylle Ritter vermitteln kann, welche Vielfalt im Material Ton steckt. Sieben Frauen fanden sich ein, sind der Handwerks-Kunst treu geblieben und stellen nun aus: Ulrike Reiser, Carmen Dörfling und Daniela Kleck aus Inneringen, Katja Bünting aus Mägerkingen, Irma Heidecker aus Bronnen, Maria Schneider aus Sigmaringen und Ella Bartels aus Krauchenwies. Zu jedem Gegenstand kann Ritter eine Geschichte erzählen, weiß, dass die eine Frau kräftige Farben bevorzugt, die andere sich zum Ziel gesetzt hat, 50 unterschiedliche Schalen zu formen oder eine der Frauen beim Druck einer Art Memory aus Ton phantasievolle Vorlagen unterschiedlichster Art nutzt.
Ritter: „Der Druck auf Ton ist nie ganz vollständig, nicht perfekt und gerade dadurch reizvoll, diese Technik wirkt dann bereichernd.“ Natürlich gäbe es auch viel Ausschuss, aber das gehöre nun mal dazu. Die Frauen treffen sich inzwischen im Haus der Begegnung. Den Transport zu ihrem eigenen Brennofen und die Überwachung übernimmt Ritter. Das ist viel Arbeit und braucht viel Kraft. Sie ist deshalb froh, dass sie in Zukunft im benachbarten ehemaligen Schulhaus nicht nur die Schüler der Kunst-AG der Hettinger Grundschule, sondern auch ihren ProTon-Kurs unterrichten kann. Ritter: „Wir haben einen großen Spaß zusammen und kennen uns inzwischen recht gut.“ Die Ergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen. Sollte der oder die eine oder andere nach der Ausstellung, „Lust auf Ton“ bekommen, soll das Sibylle Ritter recht sein. Das Kursangebot bleibt bestehen.
Info:
Dauer der Ausstellung: Samstag, 16. November, von 15.30 bis 20 Uhr und Sonntag, 17. November, von 11 bis 17 Uhr.
Informationen zum Kurs und zur Ausstellung bei Sibylle Ritter, Telefon 07577/932889 oder www.sibylle-ritter.de.
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