Quelle: www.schwäbische.de
Fensterläden sind wieder modern. Fensterläden werden aber auch benötigt, wenn ein altes Gebäude im historischen Glanz neu strahlen soll. Peter und Maria Hupfauf und ihre beiden Söhne Alexander und Fabio betreiben die einzige Schreinerei im Landkreis, die im Familienbetrieb mit insgesamt acht Mitarbeitern Fensterläden herstellt. Sie montieren ihre Läden vor allem im Raum Stuttgart, aber auch hiesige Hausbesitzer oder Eigentümer denkmalgeschützter Bauwerke bestellen in Inneringen „echte Läden wie früher“.
Maria Hupfauf: „Ein Fensterladen ist für ein Haus wie die Halskette für eine Frau.“ Die ganze Familie Hupfauf ist überzeugt von ihrem Produkt, das verstärkt in den Ballungszentren gefragt ist. „Im Raum Stuttgart gibt es viele denkmalgeschützte Bauwerke, die mit Holzläden renoviert werden müssen. Außerdem wohnen dort junge Leute, die ältere Häuser kaufen und sich den Charme eines Hauses mit Fensterläden wünschen“, sagt Seniorchef Peter Hupfauf.
Es gibt Klapp- und Schiebeläden, man kann sie in Holz oder Alu bestellen, elektrisch zu öffnen oder in antiker Optik, alles ganz nach Bedarf. Waren vor zwei Jahren noch die pflegeleichten Aluläden gefragt, bestellen die Kunden heute wieder eher Holzläden. Man kann diese in allen Farben kaufen, aber Maria Hupfauf weiß: „In diesem Jahr sind die dunklen Farben wieder gefragt.“ Vor einigen Jahren bestellte ein Kunde gleich mehrere Lastwagenladungen mit je 200 Holzläden für Griechenland. Aber auch in Hettingen bestückte die Firma bereits 1992 das als Rathaus renovierte Schloss mit schwarz-weißen Fensterläden. Der Großteil wird jedoch gerade für eine große Wohnbaugesellschaft in Stuttgart hergestellt. Ein Auftrag für die Alte Zimmerei in Esslingen ist momentan in Arbeit.
Angefangen hat alles im Jahr 1990. Damals machte sich der Schreiner Peter Hupfauf selbstständig. Hauptauftraggeber war die Firma Schwörer. Von ihr kam auch der Auftrag, Fensterläden in Kleinserie herzustellen. „Wie früher konnte man sie nicht herstellen, das wäre viel zu zeitaufwendig gewesen“, sagt Hupfauf. Er investierte in eine CNC-Maschine, die er sich nach seinen Vorstellungen in Italien fertigen ließ. Diese hohe Investition hat sich seiner Meinung nach bezahlt gemacht: In einer Stunde kann die Firma heute acht bis zehn Läden herstellen, im Jahr sind dies 2500 bis 3000 Stück. Das Material kauft das Unternehmen direkt als aufgeschnittene Stämme. Die heimische Fichte wird meist vom Sägewerk in Hettingen geliefert, Kiefern kommen aus Böblingen oder Pforzheim.
Die Betriebsgröße finden die Söhne Alexander (39) und Fabio (25) optimal. Beide haben das Schreinerhandwerk erlernt und sind in den väterlichen Betrieb eingestiegen. Alexander ist eher für die Montage zuständig, sein Bruder Fabio eher für die Produktion. Zurzeit absolviert er auf der Abendschule eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Die Bereiche sind allerdings, so Fabio Hupfauf, „nicht scharf getrennt“. Auf Messen präsentieren sie die „Hupfauf-Holzläden“ regelmäßig und blicken zuversichtlich in die Zukunft: „Wenn es so weiterläuft, ist es okay.“
www.inneringen.de |