Harald Teufel und Karl-Heinz Metzger stehen beim Treppenaufgang zwischen den beiden großen Fermentern ihrer Biogasanlage. (Foto: Sabine Rösch)
Täglich würden 22 bis 24 Tonnen Biomasse benötigt, aus deren Vergärung Biogas entstehe, erklären die beiden Inhaber Karl-Heinz Metzger und Harald Teufel. Diese Masse setze sich zu etwa 30 Prozent aus Gülle und zu 70 Prozent aus Ganzpflanzsilage (GPS) zusammen, vor allem Mais- und Grassilage. Mit dem Biogas wird momentan ein Blockheizkraftwerk betrieben, und der erzeugte Strom werde in das Stromnetz eingespeist, erklären die beiden Landwirte. Die dabei entstehende Wärme wird zur Beheizung der beiden großen Fermenter (Gärbehälter für die Biomasse) genutzt, der Großteil der Wärme bleibt jedoch ungenutzt.
In Zahlen ausgedrückt schätzen die beiden Jungunternehmer, dass etwa 20 Prozent der Abwärme für die auf konstant 40 Grad Celsius beheizten Fermenter verbraucht werden. Die restlichen 80 Prozent der Abwärme sind frei und werden ungenutzt abgeblasen. „Zumindest noch im Moment“, sagen Metzger und Teufel. Denn in der Nähe der Biogasanlage ist das interkommunale Gewerbegebiet Berg im Endstadium der Planung. Dort soll schon bald der erste Bauabschnitt angegangen werden. Ein größerer Gewerbebetrieb, der sich in dem neuen Gebiet schnellstmöglich ansiedeln will, hat mit den Biogasbetreibern vereinbart, diese Abwärme für sich zu nutzen.
Konkret bedeutet dies, dass eine Wärmeleitung zur Verfügung gestellt wird, die von der Anlage zum Verbraucher führt. Solche Leitungen könnten für das neue Gewerbegebiet problemlos verlegt werden.
Die Kapazität der Abwärme sei durch diesen ersten Abnehmer noch lange nicht erschöpft, und die beiden Biogasbetreiber haben großes Interesse daran, weiteren Interessenten eine Nahwärmeversorgung anzubieten. Daher ist in Inneringen ein Fragenbogen an alle Haushalte verteilt worden, der von einem fachkundigen Ingenieurbüro erarbeitet worden ist.
Auch die Stadtverwaltung hat großes Interesse an dieser alternativen kohlendioxidneutralen Art der Wärmegewinnung. Daher werden die Fragebögen, deren Rücklauffrist am 15. August endet, im Rathaus in Inneringen gesammelt. Von den Fragebögen erhoffen sich die Alb-Bioenergie und Bürgermeisterin Dagmar Kuster, Aufschluss über die grundsätzliche Haltung in der Inneringer Bevölkerung zu einer eventuellen Nahwärmeversorgung zu erhalten. Nach Auswertung der Fragebögen soll das Ergebnis bei einer Informationsveranstaltung präsentiert werden.
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