Flächennutzungsplanverfahren
Windkraftgegner in der Presse
Nach
der Flugblattaktion haben sich die örtlichen Windkraftgegener nun
schriftlich an die Schwäbische Zeitung gewandt. Nach Thomas Maranius
Klumpp haben sich damit auch Reinhold Hospach und Gerhard Kaufhold als
Protagonisten zu erkennen gegeben.
Die Schwäbische Zeitung berichtet wie folgt:
Interessengemeinschaft will aufrüttelnInneringer Bürger kritisieren den Flächennutzungsplan, der Windkraftzonen ermöglichtMit einem Paukenschlag hat sich die Inneringer Windkraft-Interessengemeinschaft zurückgemeldet. Mit deutlicher Kritik nimmt sie Stellung zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans Laucherttal, mit dem die Laucherttalgemeinden Flächen ausweisen wollen, auf denen Windräder gebaut werden können. Die Pläne liegen noch bis Mitte des kommenden Monats aus. Die Interessengemeinschaft weist in einem Schreiben an die Redaktion darauf hin, dass sie nicht grundsätzlich gegen die Nutzung der Windenergie sei. „Wir wollen für unseren Gemeindeverwaltungsverband aber eine intelligente Energieplanung, die alle möglichen Energieerzeugungsmöglichkeiten prüft“, heißt es in dem Schreiben. Die Stellungnahme an den Vorsitzenden des Gemeindeverwaltungsverbandes, Bürgermeister Holger Jerg, ist unterzeichnet von drei Männern, die sich in den vergangenen Jahren fundierte Kenntnisse über die Probleme im Zusammenhang mit der Windkraft gemacht haben: Reinhold Hospach, Thomas Klumpp und Gerhard Kaufhold. In der Stellungnahme werden zunächst rechtliche Bedenken angesprochen. In einem zweiten Punkt bemängelt die Interessengemeinschaft, dass der Verwaltungsverband bestimmte Aspekte in den Abwägungsprozess nicht einbezieht. Genannt wird beispielsweise der Aspekt des Landschaftbildes. Der geplante Windpark stelle eine „schwerwiegende Beeinträchtigung des Landschaftsbildes“ dar, werde jedoch in den Planungen überhaupt nicht beachtet. Darum fordert die Gemeinschaft für das Inneringer Landschaftsbild einen nachvollziehbaren und dokumentierten Abwägungsprozess. Auch bei der sogenannten Windhöffigkeit lege der Verband eine Windgeschwindigkeit von 5,5 Sekunden pro Meter zugrunde. Andere Verbände gingen von sechs Metern aus wie beispielsweise der Gemeindeverwaltungsverband Staufen-Münstertal. Bemängelt wird auch die Tatsache, dass die geplante Windkraftzone in Inneringen nicht mit der Gemeinde Ittenhausen im Landkreis Biberach abgestimmt werde, obwohl das Baugesetzbuch dies vorschreibe. n einem dritten Punkt beschäftigt sich die Interessengemeinschaft mit der Sicherheit des Luftraumes. Sie fordert den Verband auf, von der Bundeswehr eine gutachterliche Stellungnahme über die Sicherheit über Inneringen einzuholen. In einem zusätzlichen Positionspapier fordert die Gemeinschaft eine „konkrete, raumbezogene und justiziable Bewertung der Luftsicherheit“. Gefragt wird beispielsweise: „Welche Gefahren gehen bei Nebellage von dem militärischen Flugverkehr aus?“ Inneringen liegt in einer Tiefflugzone der Bundeswehr, die laut jüngsten Meldungen allerdings angehoben werden soll. Zusätzlich zu dieser Stellungnahme hat Thomas Klumpp eine Fotomontage erstellt, die deutlich macht, wie sich die Landschaft in Inneringen verändern wird, wenn an östlichen Rand der Gemarkung Windräder gebaut werden sollten. Damit und mit einem sogenannten Aufrüttelblatt will er die Inneringer aufklären. Weil aus dem vorigen geplanten Windpark im Inneringer Kurzet nichts geworden ist, gehen laut Klumpp viele Bürger von der Haltung aus: „Awaa, do kommt nix.“ Doch vor allem in der Feriensiedlung Dullenberg rege seine maßstabgetreue Montage und sein Papier inzwischen zum Nachdenken an. Klumpp hat nach hartnäckigem Nachfragen bei der Hettinger Bürgermeisterin Dagmar Kuster erfahren, dass die Firma SiWiTec, die im Kurzet bauen wollte, sich jetzt auch für das neue Baugebiet interessiere. Wie viel Windräder die Firma errichten wolle, so Klumpp, habe die Bürgermeisterin nicht verraten. Sie habe aber durchblicken lassen, dass es etwa acht sein könnten. Das obere
Foto mit den Windrädern ist vom südöstlichen Zipfel Inneringens aus
aufgenommen worden. Die gelben Linien verdeutlichen den Blick auf die
einzelnen Windräder. Die Dullenberger (Bebauung östlich von Inneringen)
wären etwas näher an den Windrädern dran. |
Das Flugblatt respektive "Aufrüttelblatt", so äußerte sich Klumpp gegenüber der Presse, habe inzwischen manchen zum Nachdenken angeregt - was ja grundsätzlich keine schlechte Entwicklung ist. Wie schon bei der "letzten" Windkraftdiskussion äußern sich jedoch sehr wenige öffentlich, so dass die Meinung der "schweigenden Mehrheit" schwer einzuschätzen ist.
Wahrscheinlich hat sich hier aber
nicht sehr viel geändert, und die Ansicht "wenn's kommt, isch's recht -
und wenn's it kommt, isch's au recht"gilt nach wie vor.
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