Grundschulsanierung
An die Schule in Hettingen wird eine Fluchttreppe (rot eingezeichnet) angebaut.
Architekt stellt Pläne vor - Stahltreppe dient als Rettungsweg
Quelle: www.schwäbische.de
Der Stadtrat hat es einstimmig beschlossen: In zwei Abschnitten wird das Hettinger Schulgebäude saniert. Noch in diesem Sommer werden die vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen umgesetzt, vier Klassenzimmer und ein Computerraum eingerichtet und der Musikkapelle im Untergeschoss ihr neuer Proberaum zugewiesen. Dann können im September die Schüler aus Inneringen und Hettingen ihren gemeinsamen Schulalltag aufnehmen.
Erst 2014, wenn sich die neue Schulleitung und das neue Kollegium eingelebt haben, werden die Um- und Ausbauten fertiggestellt. „Das knappe Zeitfenster, das wir zu Beginn als Nachteil betrachteten, erweist sich jetzt als Vorteil“, sagte Bürgermeisterin Dagmar Kuster. Architekt Elmar Heinemann vom Gammertinger Architekturbüro Supper-Heinemann hat den Auftrag, die Sanierung zu planen, er stellte dem Stadtrat die Maßnahmen vor. Er erklärte, die Firmen seien derzeit mit Aufträgen ausgebucht, sie jetzt zu bedrängen, würde die Preise in die Höhe treiben, die Sanierung in zwei Abschnitten durchzuführen werde günstiger sein.
Mit einem Vertreter der Gemeindeunfallversicherung und einem der Brandschutzbehörde des Landratsamtes hat es einen Ortstermin gegeben, um das Schulgebäude auf Sicherheit zu überprüfen. Auf einem Grundriss erklärte Architekt Heinemann, wo die Brandschutztüren eingebaut werden, um im Ernstfall die Rettungswege vor dem Rauch zu schützen. Aus dem Obergeschoss wird als zweiter Rettungsweg eine Stahltreppe angebaut. Zwischen zwei Klassenzimmern wird es eine Verbindungstür geben, um den Schülern einen Fluchtweg zur Stahltreppe einzurichten. Diese Tür war für den Vertreter der Unfallversicherung nicht mehr als ein Kompromiss: Im Fall eines Amoklaufs seien nämlich solche Verbindungstüren zu gefährlich. Architekt Heinemann berichtete, die Industrie sei auf dem Weg, Schlösser anzubieten, die in einem solchen Fall maximalen Schutz bieten.
Die Treppe muss ertüchtigt werden, Geländer- und Brüstungshöhe sind zu niedrig, und die durchsichtigen Stufen müssen geschlossen werden, damit von unten keine Flammen hochschlagen können.
Die Musikkapelle hatte bisher ihren Proberaum im Erdgeschoss der Schule, sie wird in das Untergeschoss ziehen. Dazu muss ein zweiter Rettungsweg eingerichtet werden: Eine Tür wird eingebaut, die zu einer Art Lichthof hinausführt. In Eigenleistung werden sich die Musiker einrichten. Im Zuge dieser Veränderung wird auch diese Nutzung, die bisher nicht genehmigt war, nachgenehmigt.
Architekt Heinemann legte den Zeitplan vor: Der Bauhof wird helfen, die Schule auszuräumen, damit während der Sommerferien die Handwerker bauen können. Brandschutztüren haben zum Teil längere Lieferzeiten, vielleicht muss im Herbst an einem Wochenende manches fertiggebaut werden. Die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt liegen bei 120 000 Euro.
Schulleiter und Lehrer haben Einfluss auf den Umbau
Im kommenden Jahr werden weitere Brandschutzmaßnahmen umgesetzt: Im Flur des Obergeschosses müssen Wand- und Deckenverkleidungen abgenommen und mit nicht brennbaren Materialien ausgetauscht werden. Parallel müssen die Elektroinstallationen ertüchtigt werden. Auch werden Schulleiter und Kollegium einbezogen, um auf die Arbeiten noch Einfluss zu nehmen. „Hier können wir in Ruhe planen“, sagte Architekt Heinemann. Bürgermeisterin Kuster kündigte an, noch vor der Haushaltsplanung die Baumaßnahmen festzuschreiben. 300000 Euro Zuschüsse sind beim Ausgleichsstock beantragt, vor Ende Juni ist keine Bewilligung zu erwarten.
Die Architekten werden die Ausschreibung vorbereiten und Angebote einholen. Am 2. Juli wird extra eine Stadtratssitzung einberufen, um die Aufträge zu vergeben.
Die Kinder aus Inneringen und Hettingen nehmen ab September ihren gemeinsamen Schulalltag in Hettingen auf.
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