Schuldiskussion

Leserbrief mit deutlichen Worten

Einen Leserbrief von Holger Bohner hat die Schwäbische Zeitung in der Vergangenen Woche abgedruckt. Der Verfasser hat sein Schreiben auch dem hiesigen WWW zur Verfügung gestellt, wo es natürlich auch veröffentlicht wird.

Zur Schulstandortdiskussion in Hettingen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Bildungspolitik und Schulschließungen wird in der Stadt Hettingen um den zukünftigen Grundschulstandort gerungen. Dabei wurden die Regeln des politischen Anstands längst gebrochen. Die Gruppe um Bürgermeisterin Kuster und ihren medienscheuen Stellvertreter Liener wird mit allen Mitteln durchsetzen, daß die Schule zukünftig im Teilort Hettingen stehen wird.

All die harten Fakten, die eindeutig für den Standort Inneringen sprechen, wurden vollkommen ignoriert. Stur wird auf fragwürdige, nachgewiesenermaßen unvollständige Kostenschätzungen verwiesen.

Der gesellschaftliche Friede wurde bereits zu Beginn der Diskussion durch einige Hettinger Gemeinderäte dauerhaft zerstört. Dieser Unfriede wurde auf die Kinder übertragen und in die Schule getragen. Allein schon aus diesem Grund sehe ich für eine Grundschule in der Stadt Hettingen derzeit keine Zukunft – egal an welchem Standort.

Doch auch die finanzielle Zukunft der Gemeinde ist durch das sture, egoistische Festhalten am Schulstandort Hettingen gefährdet. Bürgermeisterin Kuster wird nicht müde, die zahlreichen Baustellen aufzuzählen, die in den kommenden Jahren bewältigt werden müssen. Der vorgesehene Verkauf des renovierungsbedürftigen Inneringer Rathauses ist da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ebenso gebetsmühlenartig beruft sich Frau Kuster auf ihr Recht, ihre persönliche Meinung als Mitglied des Gemeinderates zu äußern. Für eine Bürgermeisterin ist das zu wenig. Wie diese persönliche Meinung zustande kam, welche persönlichen Interessen eine Rolle spielen, bleibt im Dunkeln.

Bis auf eine Teilzeitkraft verläßt im kommenden Schuljahr das gesamte Kollegium die Schule. Die neuen Lehrer werden in eine Schule kommen, die von Argwohn und Streit geprägt sein wird. Ein unbeschwerter Unterricht wird kaum möglich sein. Darunter werden vor allem die Kinder leiden müssen. Die Schule wird keinesfalls ein Ruhmesblatt in unserer Gemeinschaft darstellen.

Wie sehr den Verantwortlichen das Wohl der Kinder am Herzen liegt, kann man am Hettinger Kindergarten sehen. Obwohl seit Jahren gravierende Brandschutzmängel herrschen, sieht Frau Kuster keinen Handlungsbedarf. Stattdessen verweist sie auf den Bestandsschutz, wodurch der Kindergarten in diesem Zustand endlos weiterbetrieben werden kann. Hier wäre das Geld sinnvoller investiert als in einer Schule, die kaum einer will. Es sei denn, der Kindergarten im Tal soll tatsächlich aufgegeben und die Kinder nach Inneringen geschickt werden. In der aktuellen Situation sind viele Eltern eher bereit, ihre Kinder in die Grundschule nach Veringenstadt zu schicken, als nach Hettingen.

In Inneringen war bereits zu Beginn der Diskussion die Rede davon, einen „Kuhhandel“ abzuschließen. Man solle sich beugen und gleichzeitig einen wie auch immer gearteten Ausgleich fordern. Solch ein Geschacher wird der Sache in keiner Weise gerecht und trägt zur weiteren Vergiftung des Klimas bei.

Der von gegenseitiger Abneigung geprägte Geist, in dem diese Entscheidung getroffen wird, wird nicht nur die künftige Schule prägen sondern auch das Zusammenleben in Hettingen. Wollen wir das? Allzu viele Fragen sind noch offen, wichtige Konzepte fehlen vollständig. Wir können nur hoffen, dass alle Beteiligten ein Einsehen haben und diesen Irrsinn in letzter Minute stoppen, um in ruhigeren Zeiten eine dem Thema angemessene Entscheidung zu treffen.

Holger Bohner

So weit also der Leserbrief.

Mehr oder weniger deutlich wurde geargwöhnt, dass dieser Leserbrief bisher nicht auf der örtlichen Internetseite veröffentlich wurde und dass dies deswegen nicht geschehen sei, weil diese deutlichen Worte der bisher veröffentlichten Meinung nicht entsprächen (was natürlich Unsinn ist), der Grund ist folgender:

Auf dem Höhepunkt der "Panzeraffäre", als der entsprechende Bericht der Schwäbischen Zeitung bereits am Tag des Erscheinens hier zu lesen war, ging ein Anruf der Schwäbischen Zeitung ein. Unter Hinweis auf die urheberrechtliche Situation hat die SZ diese schnelle Veröffentlichung angesprochen. Die Frage, ob dieser Anruf im Zusammenhang mit der Panzeraffäre steht und eventuell von entsprechend Interessierten ausgelöst wurde, gab es keine erschöpfende Antwort. Man kann sich deshalb seinen Teil denken. In sehr konstruktiv geführten Gesprächen wurde schließlich vereinbart, dass auf der Inneringer Seite Beiträge aus der SZ erst nach einer Frist von drei Tagen veröffentlicht werden. Sofern Beiträge im Online-Angebot der SZ stehen, kann der entsprechende Link auch schon früher genutzt werden.

Der Leserbrief von Holger Bohner ist am Dienstag erschienen, allerdings nur in der Printversion. Somit wäre eine Übernahme auf die Inneringer Seite frühestens am Freitag möglich gewesen. Nachdem die Webmasterei aufgrund eines dringenden Auslandsaufenthalts (Ischgl) über das Wochenende geschlossen war, konnte die Veröffentlichung eben erst sehr spät erfolgen. 

Manchmal gibt es also ganz profane Ursachen.


www.inneringen.de