Geplantes Museum
Ilse Wolfs Tochter zeichnet die Tapeten
Das geplante Museum für die von Ilse Wolf gefertigten Figurinen nimmt Gestalt an. Die Innenausstattung ist dabei auch "Familiensache".
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch
Katja Morrison lebt seit zehn Jahren auf der anderen Seite der Erdkugel, nämlich in Neuseeland. Die studierte Kunsthistorikerin ist die Tochter der Inneringer Künstlerin Ilse Wolf. Im Gespräch mit Katja, das übrigens in fröhlichem Schwäbisch geführt wird („ich kann kein Hochdeutsch - die schwäbische Sprache ist ein Kulturgut, das man pflegen muss“), erkennt man sofort das große künstlerische Potenzial, das wohl in den Wolf´schen Genen liegt.
In Neuseeland hat Katja Morrison mit ihrem Ehemann, einem gebürtigen Schotten, ein altes großzügiges Anwesen im Art-Deco-Stil aus dem Jahr 1924 gekauft. In dieser alten Villa konnte Katja Wolf eine der größten Herausforderungen ihres Lebens angehen. Sie „malte“ – man mag diesen profanen Begriff fast nicht in den Mund nehmen, wenn man ihre Werke sieht - das Interieur in ihrem Heim selbst. „In Neuseeland habe ich endgültig meine eigene Kreativität entwickelt. Ich sah den Weg und der Wille war da.“ Auf ihrer Homepage kann sich der Besucher einen kleinen Eindruck von ihren Werken verschaffen ( www.katjamorrison.com ).
Neben den Murals, also den Wandbemalungen, hat sich Katja Morrison auch der Porträtmalerei, vor allem dem Porträtieren von Heiligenabbilder verschrieben. Die heiligen drei Könige wurden von ihr sogar als „Echt“-Figuren mitsamt einem Kamel geschaffen. Dieses außergewöhnliche Talent gab auch die Initialzündung für die Innengestaltung des Museums, das den schönen Namen „Gewandhaus“ tragen wird, welches in Inneringen an der Ortsdurchfahrt geschaffen werden soll.
Die ganze Familie ist entzückt
Die künftige Heimat der 75 Figurinen von Ilse Wolf entzückt die ganze Familie Wolf aus tiefstem Herzen. „Das Haus atmet die Geschichte der Generationen“, sind sich die Hauptakteure sicher. Fast täglich wird im Haus gearbeitet, inzwischen wurde die fünfte Tapetenschicht von den Wänden gelöst und die ursprüngliche Wand kam zum Vorschein. „Wir haben jeden Raum auf den Millimeter genau ausgemessen, damit Katja die Tapeten zeichnen kann, wenn sie wieder in ihrem Atelier in Neuseeland ist“, erklärt Ilse Wolf bei der Besichtigung des Hauses.
Jeder Raum ist genauestens durchgeplant, die Künstlerinnen wissen ganz genau, wo welches Detail platziert werden soll. So wird ein illusionistischer Treppenaufgang ins Rokokozimmer führen, es wird ein barockes Jagdzimmer entstehen und ein Empirezimmer. Nichts wird dem Zufall überlassen, jede Platzierung hat seine spezielle Bedeutung. „Mein Herz jauchzt förmlich, wenn ich an das Gewandhaus denke. Ich freue mich so sehr auf diese Herausforderung“, erklärt Katja Morrison strahlend. Die ganze Familie Wolf setzt mit großer Begeisterung ihre Energie in das besondere Projekt, das in Inneringen angegangen wird. Unterstützend wird ein Förderverein gegründet, der das Museumsprojekt begleitet und nachhaltig aktiv betreiben wird.
www.inneringen.de |