Der TSV spiel Theater
Die "jungen Wilden" kommen zum Zug
Die traditionelle Theateraufführung des TSV Inneringen ist in diesem Jahr von zwei Neuheiten geprägt. Zum einen haben die beiden Regisseure Jürgen Metzger und Silvia Amann auf Vorstück und Hauptstück verzichtet, dafür aber ein Laienspiel in sechs Akten ausgesucht. Die zweite Neuheit sind die Schauspieler, die in diesem Jahr eine fast durch die Bank neu gemischte, junge Truppe bilden.
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch
Doch die „jungen Wilden“ bewiesen, dass sie der Aufgabe durchaus gewachsen sind. Der verlockende Titel „Das schwäbische Paradies“ begeisterte die Zuschauer bei der Kinder- und Seniorenaufführung mit viel hintersinniger Ironie und Wortspielereien der perfekt gestylten Schauspieler vor wechselnder Kulisse. „Wir haben dieses Jahr ein extrem aufwendiges Bühnenbild, das wir für jeden Akt neu gestalten“, erklärt Jürgen Metzger.
Die Geschichte erzählt von Jakob Stiegele (Michael Kromer), der gerne ein „Viertele“ in der Gartenwirtschaft der Wirtin Riggele (Melissa Datz) mit guten Freunden genießt.
Zu seiner großen Freude kehrte seine geliebte Enkelin Dorle (Carina Kirschbaum) von der Stadt zurück zu ihrem Opa. Doch ausgerechnet heute zwickt es ihn an der Leber und am Herz und ihm wird ganz mulmig.
Kein Wunder, denn der furchteinflößende „Boinerkarle“ (Daniel Teufel) ist aufgetaucht und will ihn mitnehmen. Aber Stiegele hat doch noch so viel vor und im Moment noch keine Zeit für den Tod. Also packt Stiegele seine schwäbische List aus und umgarnt den Boinerkarle bei dessen erneutem Besuch mit selbstgekeltertem Wein und einem Kartenspiel. Tatsächlich gelingt es Stiegele, dem betrunkenen Karle zwanzig weitere Lebensjahre abzuhandeln.
Soweit, so gut. Doch das Schicksal schlägt beim Seefest zu, bei dem sich Dorle mit ihrem Schwarm Karle (Adrian Metzger) vergnügt.
Während Jakob vom Bürgermeister (Manuel Graf) und seiner resoluten Frau (A.R.) für seinen hervorragenden Wein ausgezeichnet wird...
... hecken der missgünstige Weinhändler Wucher (Sebastian Blatter) und der eifersüchtige Christian (Mathias Sprissler) einen bösen Plan aus, der die gesamte schwäbische Idylle ins Wanken bringt und schwerwiegende Folgen hat.
Dorle kommt bei einem von den beiden Schurken provozierten Bootsunfall ums Leben und zieht in den "Schwäbischen Himmel" ein, wo sie vom Erzengel Michael (Julian Ott) und dem heiligen Petrus (Mathias Kromer) in breitestem Schwäbisch empfangen ist. Lediglich der des Schwäbischen nicht mächtige "Reingschmeckte" sorgt mit seinen lateinischen Sprüchen immer wieder für Unmut.
Zumindest sauber ist es im Himmel - dafür sorgen die beiden Putzengel (Antonia Sprißler und Katja Metzger)
Bei Dorles Check-in stellt sich heraus, dass der Boinerkarle sich hatte von Jakob über den Tisch ziehen lassen.
Allerdings hat Jakob nach dem Tod seiner Enkelin den Lebensmut verloren und willigt ein, zunächst probehalber in den Schwäbischen Himmel einzuziehen.
Dort vergnügen sich in der Zwischenzeit der Erzengel "Michele" und der Heilige Nepomuk (Johannes Blum) mit den Putzengeln.
Wohl deshalb und aufgrund des hervorragenden Speisenangebots der himmlischen Kantine willigt Jakob schließlich ein, für immer im Himmel zu bleiben.
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