Info-Versammlung zur Windenergie
Leserbrief aus dem Dullenberg
(rt) Im Nachgang zur Informationsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes zum Thema Windenergie wurde in der Schwäbischen Zeitung ein Leserbrief von Thomas Klumpp veröffentlich.
Der Leserbrief im Wortlaut:
Inneringer Windpark
ade!
Zur Berichterstattung der SZ über
die zentrale Bürgerversammlung des Verwaltungsverbands Laucherttal vom 12.
Oktober hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Mit Interesse konnte sich
die Bürgerschaft der Laucherttalgemeinden in der Bürgerversammlung über den
derzeitigen Stand zur Findung neuer Konzentrationszonen für eine mögliche
Windenergienutzung informieren. Positiv hervorzuheben ist die fach- und
sachkundige Präsentation durch den Vertreter des Planungsbüros Blaser und der
glaubwürdige und souveräne Vortrag von Herrn Huber von der EnBW. So herrschte
Klarheit darüber, dass die Region des Verwaltungsverbandes Laucherttal nur
äußerst eingeschränkt einer Windenergienutzung dienlich erscheint. Auch ist die
Bereitschaft des Verwaltungsverbandes zur frühzeitigen Information der Bürger
positiv zu erwähnen.
So informativ der Verlauf der Veranstaltung war,
umso kläglicher ist das Verhalten von Michael Krieger, dem anwesenden Vertreter
der Firma Sowitec, an diesem Abend zu werten. Hatte Herr Krieger in seiner
Aussage noch verkündet, dass die Firma Sowitec eine gültige Baugenehmigung
besitzt und morgen mit dem Bau in Inneringen beginnen könne, so wurde er
postwendend vom Sprecher unserer Inneringer Bürgerinitiative, Reinhold Hospach
unter Nennung der Genehmigungsdaten und des Verlaufs der Genehmigungsfrist,
darauf hingewiesen, dass die Frist der Baugenehmigung für den Windpark in
Inneringen mittlerweile abgelaufen ist, was nicht nur die versammelte
Bürgerschaft, sondern auch die anwesenden Laucherttal-Bügermeister sichtlich
überrascht hat.
Vermutlich hat sich Herr Krieger und mit ihm die Firma
Sowitec durch die Präsenz des Vertreters der EnBW an diesem Abend von der
Position des Platzhirsches verdrängt gesehen. Jedenfalls dürfte es keinem
unserer anwesenden Gemeindevertreter entgangen sein, dass diese Nachricht auf
breiter Front Freude und Erleichterung hervorrief, wurden die Schlussworte der
Aussage von Herrn Hospach „Die Genehmigung ist abgelaufen und somit
gegenstandslos - und das ist gut so!“ doch spontan mit Applaus der anwesenden
Bürgerschaft begleitet.
Es bleibt zu hoffen, dass sich unsere
Gemeindevertretung bei den anstehenden Beratungen über die schlussendliche
Ausweisung der Konzentrationszonen noch sensibler als bisher mit der Thematik
befasst und hierbei auch die Belange der Einwohner der betroffenen Wohngebiete -
auch der Gebiete Dullenberg und Pistre - einbeziehen werden. Hierbei gilt es,
den in der Bürgerversammlung gezeigten offenen Umgang mit den Bürgern
fortzusetzen und dabei auch die Anwohner der direkt an das Planungsgebiet
angrenzenden Gemeinde Ittenhausen mit einzubeziehen. Bis es allerdings soweit
kommt, bleibt abzuwarten, ob die Bundeswehr bereit ist, einen ihrer letzten
Natoübungsplätze in seiner Nutzbarkeit stark zu beeinträchtigen und ihn für die
Zukunft unattraktiv und damit verzichtbar zu
machen.
Thomas Klumpp, Inneringen
Nun ist ein Leserbrief immer eine subjektive Äußerung eines Lesers, insofern sind die im Leserbrief enthaltenen Einschätzungen auch als solche zu sehen und nicht zu beanstanden.
Unbestritten ist, dass die Firma Sowitec falsch lag, als sich ihr Vertreter dahingehend äußerte, dass die Baugenehmigung noch wirksam sei. Fakt ist aber auch, dass keinerlei Absicht mehr besteht, diese Baugenehmigung in Anspruch zu nehmen. Viel zu niedrig sind die genehmigten Nabenhöhen, als dass hier ein rentabler Betrieb möglich wäre, insofern kommt der "alten" Baugenehmigung nicht wirklich eine Bedeutung zu.
Von einer "breiten Freude und Erleichterung" zu sprechen, welche durch die Klarstellung in Sachen Baugenehmigung hervorgerufen worden sei, scheint dann aber doch ein wenig übertrieben. Die großer Mehrheit der Bevölkerung dürfte nach wie vor die Meinung vertreten: "Wenn der Windpark kommt, ist es recht - wenn nicht, ist es auch recht". Der spontan einsetzende Applaus beschränkte sich denn auch lediglich auf Teile der Anwesenden, die ja lediglich zu einem kleinen Teil aus Inneringen kamen.
Wenig nachvollziehbar war auch die Forderung an die Gemeinde, sich "sensibler als bisher" mit der Thematik zu befassen. Weder dem Gemeinderat der Stadtverwaltung kann vorgeworfen werden, in der Vergangenheit unsensibel vorgegagen zu sein. Die Argumente der kleinen Zahl der erbitterten Gegner wurde sehr wohl gehört. Aber, um den Duktus des Laizer Ministerpräsidenten zu verwenden, "gehört werden heißt nicht zwingend, erhört zu werden".
Sicher scheint, das das Thema "Windenergie in Inneringen" auch künftig für Diskussionen und Leserbriefe sorgen wird.
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