Bericht des Südkuriers
Am 1. Mai gerne mal als Frühstückslocation genutzt: Der Inneringer Kreisel
Ist der Inneringer Kreisel in Gefahr?
Muss
der Inneringer Kreisel aus Gründen der Verkehrssicherheit umgebaut
werden? Der SÜDKURIER berichtet jedenfalls unter Hinweis auf eine
Gestalltungsvorschrift des grün geführten Landesministeriums für
Verkehr und Infrastruktur, dass unter anderem auch der Inneringer
Kreisel "gefährdet" sei.
Es geht rund bei den Kreiseln
Ein schön gestalteter Kreisverkehr war in der Vergangenheit vielen Menschen ein echtes Anliegen. Ansprechende Bepflanzung oder auch Kunstwerke sollten die „Kreisel“ ansehnlich machen.
Verbindliche Vorgaben, wie so ein „Kreisverkehrsplatz“ auszusehen hat, damit die Verkehrssicherheit gewährleistet ist, die gab es nicht. Bis zum 15. November vergangenen Jahres. Da hat das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Stuttgart mit einem Erlass die Gestaltungsmöglichkeiten festgelegt. Grund: Die Kreisel in Baden-Württemberg sollen sicherer werden.
Im Klartext bedeutet das: Bäume, große Steine und spitze Gegenstände oder Kunstwerke darf es künftig auf den Verkehrsinseln außerhalb von Ortschaften nicht mehr geben. Es sind „grundsätzlich keine starren Hindernisse“ mehr erlaubt. Als Grund dafür werden zahlreiche schwere Unfälle in Kreisverkehren angegeben. Die neuen Festlegungen sollen bei neuen Kreiseln berücksichtigt werden. Es gibt aber auch eine Liste von Sicherheitsmängeln an bestehenden Anlagen. Die wurden bereits „hinsichtlich starrer, nicht nachgiebiger Hindernisse im Innenkreis mit einem punktuell konzentrierten Aufprallpotential“ überprüft. Das bedeutet: Auch im Landkreis Sigmaringen wird es Veränderungen geben und so manch lieb gewonnener Blick auf einen Kreisverkehr wird sich ändern.
Bislang waren die Fahnen auf dem Kreisel bei der Kaserne in Sigmaringen für viele Autofahrer ein freundlicher Willkommensgruß. Jetzt sollen die eventuell entfernt werden, damit niemand drauf fährt (was in der Vergangenheit relativ selten vorgekommen ist). Beim Gewerbegebiet Schönenberg muss der Stammdurchmesser der Bäume auf dem Kreisverkehr überprüft werden und die schönen Steine müssen weg. Gleiches ist beim Nollhof fällig. Auch der noch relativ neue Kreisel bei Inneringen wird in Zukunft auf die dekorativen Steine verzichten müssen. Besonders hart dürfte es Ostrach treffen. Das allseits bewunderte Kunstwerk aus Metall, das seit der Eröffnung der Ortsumgehung immer wieder für anerkennende Blicke gesorgt hat, muss entfernt werden. Schließlich sollen sich die Autofahrer auf die Straße konzentrieren und nicht auf Kunst.
Bei Hohentengen steht auf dem Kreisverkehr in Richtung Bad Saulgau ein Laternenmast. Nicht als Kunstwerk, sondern dafür, dass man die Anlage im Dunkeln besser sehen kann. Nun soll der Mast entfernt oder zumindest versetzt werden. „Wer die ganzen Veränderungsmaßnahmen bezahlt, das ist noch völlig offen“, sagt Landratsamtssprecher Benedikt Buggle. Das Ministerium empfiehlt den Kommunen, die innerörtlichen Anlagen nach den gleichen Kriterien zu überprüfen. „Wir haben bei der neuen Anlage an der Europastraße vorsichtshalber alle möglichen Kriterien berücksichtigt“, sagt Bürgermeister Holger Jerg aus Gammertingen. Und der riesige Stuhl zwischen Sigmaringen und Laiz? Derzeit steht er noch.
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