Bürgermeisterin im Hettinger Schloss ins Amt eingeführt


Bürgermeisterin Dagmar Kuster und Landrat Dirk Gaerte

Vereine wünschen gleich für zwei Amtsperioden Glück

Man hätte hören können, wie eine Stecknadel zu Boden fällt. So still war es am Montagabend in der guten Stube des Hettinger Schlosses, als der Stellvertretende Bürgermeister Wilfried Liener an den verstorbenen Bürgermeister Uwe Bühler erinnerte. Er habe bei der Trauerfeier im Herbst vergangenen Jahres an Bühlers Grab versprochen, den allzu früh Verstorbenen nicht zu vergessen. Darum wolle er auch an diesem Festtag seiner gedenken.

Quelle: Schwäbische Zeitung

Insgesamt war der Abend aber geprägt von der feierlichen Einführung ins Amt der neuen Bürgermeisterin Dagmar Kuster und von vielen Glückwünschen für die erste Frau an der Spitze der Stadt Hettingen, ebenso von Erwartungen, Ratschlägen und Versprechungen. Liener machte auf humorvolle Weise deutlich, wie schwierig das Amt des Bürgermeisters ist. Alles was er mache, mache er doch immer falsch. Beispielsweise: „Redet er viel, will er das große Wort führen. Redet er wenig, weiß man nie wie man bei ihm dran ist.“

Liener sprach aber einige Probleme der Gemeinde an – beispielsweise den Bevölkerungsschwund, von dem besonders Hettingen betroffen ist. Man habe sich daran gewöhnt, Probleme mit Geld zu lösen. „Doch viele Probleme lassen sich nicht mit Geld allein lösen“, betonte er. Das Ziel müsse sein, die Kommune im zwischenmenschlichen Bereich attraktiv zu machen. In den Vereinen werde zwar schon viel geleistet, aber die Bürgermeisterin sollte als Ideenschmied in diesem Bereich wirken. Nach der Begrüßung der Gäste durch Wilfried Liener nahm der zweite stellvertretende Bürgermeister Josef Lehleuter die Vereidigung der neuen Bürgermeisterin vor. Dagmar Kuster sprach die Eidesformel mit den Zusatz „so wahr mir Gott helfe“ nach. Anschließend setzte sie im Trauungszimmer des Schlosses ihre Unterschrift darunter. Vier der zahlreichen Gäste hielten auch Grußworte. Landrat Dirk Gaerte beglückwünschte die Hettinger und Inneringer zu ihrer neuen Bürgermeisterin. Sie hätten jemanden gewählt, die sich in allen Bereichen der Kommunalpolitik auskenne. Sie hätten es mit Kuster „richtig verwischt“, denn sie könne doch grundsätzlich kein sturer Bock sein. Landrat Gaerte sieht den demografischen Wandel als die größte Herausforderung der Kommunalpolitiker in der Region. Es werde nicht einfach, aber die Politiker müssten diese Herausforderung annehmen.

Kraft und Weisheit

Der Gammertinger Bürgermeister Holger Jerg begrüßte die neue Kollegin, die er bereits duzt, als Vorsitzender des Verwaltungsverbandes Laucherttal. Jerg versprach: „Wir nehmen Dich, liebe Dagmar Kuster, mit auf den Weg.“ Gemeinsam mit den Bürgermeistern aus Veringenstadt und Neufra wolle man das Kirchturmdenken überwinden. Pfarrerin Gertrud Hornung schenkte einen Rosenstock als Zeichen der Wertschätzung und wünschte Dagmar Kuster Kraft und Weisheit, sich mit den Menschen vertraut zu machen, die sie gewählt haben. Der Vertreter der Vereine Gerhard Flöß bedachte die neue Bürgermeisterin mit Vorschusslorbeeren und wünschte bereits für die beiden kommenden Amtsperioden alles Gute.

Dagmar Kuster dankte den Rathausmitarbeitern für die geleistete Arbeit während der Zeit ohne Bürgermeister. Sie versprach, den Teamgeist im Rathaus aufzunehmen und fortzuführen. Darüber hinaus sagte sie: „Eine Stadtregierungserklärung möchte ich heute Abend nicht abgeben, da ich nicht regieren, sondern gemeinsam mit den Hettingern und Inneringern gestalten möchte.“ Als Schwerpunkte ihrer Arbeit in der nächsten Zeit nannte sie die Bauleitplanung und die städteplanerische Gestaltung, die Weiterführung des Flächennutzungsplanes sowie die Themen Familie, Senioren Vereine und Organisationen sowie Kindergarten und Grundschule. Sie versprach: „Mein fester Wille ist es, Barrieren abzubauen, um Schwierigkeiten nicht aufkommen zu lassen, Brücken zu bauen und Wege zu ebnen, um Ziele zu erreichen.“ Die Feier wurde von einer Abordnung des Musikvereins unter der Leitung von Michael Wessner musikalisch umrahmt. Im Anschluss gab es einen Stehempfang.

www.inneringen.de