Orgelsanierung


Der Inneringer Kirchenchor plant das Projekt der Orgelpfeifenpatenschaft. Für 972 Orgelpfeifen werden Paten gesucht.

Die Orgelpfeifen suchen Paten

Anfang dieses Jahres ist die Orgel der Inneringer St. Martinskirche abgebaut worden, um zur Restaurierung zur Hardheimer Orgelmanufaktur Vleugels transportiert zu werden. Weil ein Zuschuss vom Denkmalamt entfällt, initiiert die Kirchengemeinde nun ein Spendenprojekt.

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch

Seit knapp 20 Jahren existiert in der Kirchengemeinde ein „Orgelkonto“, das ein beachtliches Guthaben zu verzeichnen hat. Trotzdem ist man auf Zuschüsse und finanzielle Unterstützung verschiedenster Art angewiesen. Da ein fest eingeplanter Zuschuss für die Orgelsanierung vom Denkmalamt weggebrochen ist, hat die Kirchengemeinde eine sogenannte Orgelpfeifenpatenschaft initiiert. Die Planung, Organisation und die Durchführung der Aktion wird vom Inneringer Kirchenchor übernommen. Das Team um Kirchenchorvorstand Ralf Pröbstle hat sich mit der Idee der Orgelpatenschaft ausführlich befasst und entsprechende Vorarbeit geleistet.

Die Orgel besteht mit ihren 20 Registern aus insgesamt 972 Orgelpfeifen. Von dieser besonderen Orgel des Baujahres 1865 aus der Epoche der Romantik gibt es inzwischen nur noch wenige Exemplare. Die Größe der Orgelpfeifen geht von der kleinsten Pfeife, die nicht größer als fünf Zentimeter ist, in mehreren Abstufungen bis hin zur größten Pfeife, die stolze vier Meter hoch ist. Doch jede Pfeifenorgel ist eine eigene Schöpfung und wichtig für das Gesamtklangbild. Größe, Machart und Material, die Formung, Schalltrichter, Kessel oder Zunge machen jede einzelne Pfeife zu einem Unikat.

Auf einer großen Schautafel, die am Kircheneingang platziert sein wird, sind alle Register und die Pfeifen sowie die dazugehörige Preiskategorie abgebildet. Es wird vier Kategorien von 25 Euro bis 200 Euro geben, durch farbliche Markierungen erhält man eine gute Übersicht. Ein potentieller Pate kann sich so „seine“ Pfeife aussuchen. Der Pate erhält eine Patenschaftsurkunde. Auf Wunsch wird der Name des Paten in einem Patenschaftsbuch vermerkt. In dieses Buch dürfen sich auch alle früheren Spender eintragen lassen. Denn durch die vielen Spenden zugunsten der Orgel in den vergangenen Jahren wurde der Grundstein zur Restaurierung gelegt. Für dieses Buch hat sich der Kirchenchor eine besondere Aufbewahrungsstätte ausgedacht. Der Orgelbauer Vleugels wird das Buch an einem geheimen, nur ihm bekannten und zugänglichen Ort in der Orgel deponieren. Als weitere Besonderheit dürfen die Paten einmal jährlich am Patroziniumstag auf die Empore und kommen so in den Hör- und Sehgenuss der imposanten Orgel.

Orgelmesse wird geplant

Zum Patrozinium im November soll die Orgel fertig sein und das Gotteshaus mit seiner neuen Klangvielfalt erfüllen. Der Kirchenchor hat sich für den feierlichen Anlass eine besondere Orgelmesse ausgedacht. Der Chor wird eine Messe in E-Dur von Josef Gabriel Reinberger vortragen, einem Komponisten aus der Zeit, in der die Orgel von Wilhelm Blessing hergestellt wurde (1865).

Die Sänger des Kirchenchors laden am Sonntag, 4. März, um 17 Uhr die Bevölkerung ins Haus der Begegnung ein, um das Projekt „Orgelpfeifenpatenschaft“ vorzustellen. Die Fachmänner, der Restaurator Vleugels aus Hardheim, der erzbischöflicher Orgelinspektor Georg Koch und Pfarrer Hubert Freier werden anwesend sein, um über den aktuellen Stand zu berichten.


 

www.inneringen.de