Kirchengemeinde
Seit über zwanzig Jahren besteht seitens der Inneringer Kirchengemeinde ein sogenanntes „Orgelkonto“. Die Kirchenorgel in der St.Martinskirche konnte zuletzt nur noch mit einigen wenigen Registern, die noch funktionsfähig waren, gespielt werden. Das Klangvolumen war zwar noch ausreichend, geschulte Ohren jedoch konnten die fehlenden Töne gut ausmachen. Mit Gründung des Orgel- und Baufördervereins vor vier Jahren wurde zusätzlich vehement an der Beschaffung der notwendigen Finanzen gearbeitet, so dass nun endlich ein Traum vieler Kirchenbesucher in Erfüllung geht.
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch
Diese Woche wurde die Kirchenorgel von der Hardheimer Orgelmanufaktur Vleugels an mehreren Tagen unter den fachkundigen Augen von Georg Koch, erzbischöflicher Orgelinspektor, abgebaut. Die Firmenchefs Johannes und Hans-Georg Vleugels sind beide Orgelbaumeister und Restauratoren und bringen viel Erfahrung bei der Behandlung dieses sensiblen Instruments mit. Desweiteren ist Restaurator Erich Buff anwesend, der die Gehäusefassung restauriert.
Architekt
Paul Speh aus Sigmaringendorf ist ebenfalls als Baubegleitung vor Ort. „Die
Inneringer Orgel ist eine der wenigen Orgeln von Wilhelm Blessing aus dem Jahr
1865,“ erklären die Fachmänner Koch und Vleugels, „im Jahr 1940 wurde die Orgel
mit einer Pneumatik ausgestattet. Aus heutiger Sicht ein Fehler, doch damals
hielt man es für richtig.“ Die Orgel werde nun in der Werkstatt der
Orgelmanufaktur in Hardheim wieder aufgebaut und eine detaillierte Bestandsaufnahme
gemacht, erklärt Johannes Vleugels. Ziel sei es, das denkmalgeschützte
Instrument in seinen ursprünglichen Zustand von 1865 zurück zu führen. Auf dem
Kirchendachboden hat man sogar zusätzliche Holzorgelpfeifen gefunden, die alle
auf Widerverwendbarkeit geprüft werden. Man erhoffe sich, dass der Holzwurm
oder andere Schädlinge nicht allzu großes Unheil angerichtet haben. Von den
über eintausend Orgelpfeifen der neunzehn Register sind etwa zwanzig Prozent
aus Holz. Der Großteil der Pfeifen besteht aus Orgelmetall, einer Legierung aus
Zinn und Blei.
Zum Patrozinium, also dem Geburtstag des Namensgeber der St.Martinskirche im November 2012, soll die restaurierte Orgel mit erhabenem Klang die Weite des Gotteshauses erfüllen. Spenden seien weiterhin herzlich willkommen, fügt Pfarrer Freier abschießend an.
www.inneringen.de |