Bericht der Schwäbischen Zeitung
Dagmar Kuster will Hettingen regieren
Am kommenden Montag läuft die Bewerbungsfrist ab. Dagmar Kuster hat also gerade rechtzeitig ihre Bewerbung im Hettinger Rathaus eingereicht. Als zweite Kandidatin bewirbt sie sich nun auf das Amt des Bürgermeisters. „Es ist schon lange mein Wunsch, Bürgermeisterin zu werden“, sagt Kuster. „Die Stadt Hettingen ist genau richtig für mich, das traue ich mir zu.“
Quelle: Schwäbische Zeitung / Tanja Bosch
Die Diplom-Verwaltungswirtin ist
48 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Wolfgang und ihren zwei Kindern in
Gauselfingen, einem Teilort von Burladingen. Dort ist Kuster
Gemeinderätin (parteilos, Freie Wähler) und zweite stellvertretende
Bürgermeisterin. Hauptberuflich arbeitet sie als Hauptamtsleiterin in
der Gemeinde Jungingen im Zollernalbkreis.
Die Entscheidung erfordert einen langen Denkprozess
„Durch meine Arbeit in Jungingen und die Position als Gemeinderätin
kenne ich mich in der Kommunalpolitik gut aus, ich habe mich immer für
die Gemeinde interessiert und mich eingebracht“, sagt die zweifache
Mutter. „Außerdem bin ich engagiert und auch motiviert diese Chance zu
ergreifen.“ Da sie selbst aus einem Ort komme, in dem es Teilgemeinden
gibt, kenne sie die Problematik in Hettingen: „Ich weiß, was auf mich
zukommt.“
Auf die Frage, warum sie sich erst jetzt beworben habe, antwortet die
48-Jährige: „Ich wollte es über Weihnachten noch sacken lassen, und es
ganz in Ruhe mit meiner Familie besprechen. Die Entscheidung zur
endgültigen Bewerbung war ein langer Denkprozess.“ Aber da ihre Kinder
jetzt auf eigenen Beinen stehen könnten – Sohn Maximilian ist 20 Jahre
und Tochter Elena 17 Jahre alt – könne sie jetzt endlich ihrem
Traumberuf eine Chance geben: „Jetzt kann ich mich nach der Erziehung,
um das kümmern, auf was ich hingearbeitet habe. Meine Familie steht
deshalb auch geschlossen hinter mir.“ Am vergangenen Montagabend hat
Dagmar Kuster ihre Bewerbung dann persönlich in den Briefkasten des
Hettinger Rathauses geworfen.
Dagmar Kuster bleibt in Gauselfingen wohnen
Ihren Gegenkandidaten Rolf Pfaff aus Gammertingen kennt die gebürtige
Hechingerin nur aus der Zeitung: „Mehr weiß ich noch nicht über ihn.“
Ende Dezember hatte sich der 57-jährige Betriebswirt als erster
Kandidat beworben. Kuster kann ihre Chancen nur sehr schwer
einschätzen. „Ich versuche den Bürgern einfach zu zeigen wer ich bin
und was ich kann“, sagt Kuster. „Aber natürlich hätte ich mich nicht
beworben, wenn ich nicht an meine Chance glauben würde.“
Nach Hettingen umziehen möchte die 48-Jährige aber nicht: „Wir haben in
Gauselfingen gebaut und leben seit über 20 Jahren hier“, macht sie
deutlich. „Meine Kinder sind dort aufgewachsen und in Gauselfingen ist
einfach unser Lebensmittelpunkt.“ Außerdem brauche sie nur zehn bis
zwölf Minuten ins Hettinger Rathaus: „Ich glaube, diese kurze Strecke
ist vertretbar.“ Außerdem sei die Kommunikation in Zeiten von Handy und
Internet kein Problem mehr. „Die Arbeit als Bürgermeisterin ist auf
jeden Fall ein Ganztagsjob“, so Kuster. „Ich würde dann sowieso den
Großteil meiner Zeit in Hettingen im Rathaus verbringen.
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