Bürgermeisterwahl


Der erste Kandidat steht fest

Fast hat es so ausgesehen, als würde Hettingen keinen Bürgermeisterkandidaten bekommen. Der Bann ist seit gestern gebrochen. Mit Rolf Pfaff aus Gammertingen hat der erste Bewerber seine Unterlagen eingereicht. Pfaff wurde am 31. Januar 1954 in Hochdorf/Vai. geboren und wird somit bei der Wahl am 5. Februar bereits 58 Jahre alt sein.

Quelle: Schwäbische Zeitung

Doch das Alter ist für den Betriebswirt kein Hindernis für eine Bewerbung. „Ich bin der Meinung, dass man nie zu alt ist, um etwas zu tun“, sagt Rolf Pfaff. Er sei der Ansicht, er könne in einem Städtchen wie Hettingen einiges bewegen. „Ich verfüge über jahrelange Erfahrung als GmbH-Geschäftsführer und bin seit Jahren selbstständig im Bereich Coaching, Training und Consulting“, schreibt der Kandidat in seinem Kurz-Profil.

Hier verrät er auch, weshalb er jetzt gerne Bürgermeister werden möchte: „Ich glaube, gefragt als Bürgermeister einer kleinen Stadt oder Gemeinde ist heute weniger der Typus des fachkundigen Verwalters, sondern der Manager mit ausgeprägter sozialer und kommunikativer Kompetenz.“ Der Bürger wolle in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, deshalb seien Bürger-Initiativen, Aktions- und Arbeitskreise sowie runde Tische wichtige Faktoren in der demokratischen Willensbildung.

„Vision muss dahinter stehen“

Auf die Frage, warum er mit seiner Bewerbung so lange gewartet hätte, sagt Rolf Pfaff: „Solch ein Schritt muss gut überlegt werden.“ Auch sei das eine Frage der persönlichen Organisation. „Es muss schon eine große Ernsthaftigkeit und eine Vision dahinter sein“, macht er deutlich. Laut eigenen Angaben ist Pfaff von Hettinger Bürgern zur Kandidatur ermuntert worden.

Rolf Pfaff, der vor 26 Jahren aus beruflichen Gründen nach Gammertingen kam, hält auch Vorträge an der Akademie Laucherttal. Hier spricht er über Rhetorik, Kommunikation, Marketing. Bei diesen Anlässen hat er Gelegenheit bekommen, viele Hettinger und Inneringer kennenzulernen. Er weiß von der Rivalität, die zwischen den Bewohnern der beiden etwa gleich großen Teilorten besteht, hat sich bisher aber nicht im einzelnen mit den kommunalpolitischen Themen der Gemeinde befasst, beispielsweise mit der Schulproblematik. Zur Rivalität sagt der Manager: Man spreche über ein vereintes Europa, und trotzdem gebe es immer wieder noch rivalisierende Gemeinden. Hettingen und Inneringen seien da kein Einzelfall in Baden-Württemberg.

In früheren Wahlkämpfen hat in Hettingen und Inneringen die Frage, wo der Bürgermeister denn wohnen wolle, immer eine besondere Brisanz gehabt. Der frühere Bürgermeister Stefan Bubeck hat gemeint, er wolle im Neubaugebiet Langensteig zwischen Hettingen und Inneringen bauen. Dann zog er aber aus familiären Gründen nach Inneringen. Und die Hettinger haben es hingenommen. Sein Nachfolger, der verstorbene Uwe Bühler, wohnte in Veringenstadt. Auch das wurde akzeptiert.

Der Kandidat Pfaff will in Gammertingen wohnen bleiben, könnte sich aber vorstellen, in Hettingen einen Teilwohnsitz zu haben. Rolf Pfaff ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

 

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