Römerstraße


Gemeinderat will Autos abbremsen

In der jüngsten Bürgerversammlung in Inneringen haben die Anlieger der Römerstraße den Bau einer Insel auf der Gemeindeverbindungsstraße gefordert, um die Geschwindigkeit des Verkehrs am Ortseingang abzubremsen. Hintergrund dieser Forderung ist, dass die Römerstraße demnächst ausgebaut wird, so rechnen die Bürger damit, dass Lastwagen und Autos schneller in die Römerstraße einfahren werden als bisher.

Quelle: Schwäbische Zeitung / Vera Romeu

Stellvertretender Bürgermeister Wilfried Liener brachte die Frage am Ende der Gemeinderatssitzung ein und wollte von den Räten eine Stellungnahme: „Sollen wir diesen Wunsch der Bürger in die Planung und Ausschreibung der Römerstraße aufnehmen oder nicht?“, fragte Liener. Eine solche Insel hätte einen Durchmesser von 3,5 Metern und würde zwischen Ortsschild und erster Bebauung angelegt. Sie kostet rund 40 000 Euro, die eben fertig gebaute Gemeindeverbindungsstraße müsste aber aufgerissen werden. Vielleicht gebe es einen Zuschuss aus dem Ausgleichstopf im kommenden Jahr, wobei die Bewilligung von Zuschüssen aus dem Ausgleichstopf immer ungewiss sind, so Liener.

Die Gemeinderäte vertraten ganz kontroverse Ansichten, die Notwendigkeit, den Verkehr einzubremsen, sahen sie ein. Manche zweifelten, ob eine Insel die Autofahrer abbremsen werde. „Das ist das Geld nicht wert! Die bremsen dann kurz ab und geben nach der Insel gleich weder Gas“, rief einer der Gemeinderäte aus. Man war sich einig, dass Wellen in die Straße einzubauen zwar am wirkungsvollsten wäre, aber so etwas niemand will: „Man kann die Erschütterungen den Anwohnern nicht zumuten, wenn die Lkws über die Welle rumpeln!“, sagte einer der Räte. Eine feste Radaranlage oder die Kombination Radar mit Ampel, wie es sie mancherorts gibt, wollten die Gemeinderäte auch nicht so richtig.

Ganz provokant fragte ein Gemeinderat: „Wer fährt denn da so schnell in den Ort rein? Das sind doch die Einwohner selber. Würden wir eine Radaranlage aufstellen, so würden wir die eigenen Leute abkassieren.“ Er appellierte an die Vernunft der Bürger und schlug vor, den Ortseingang optisch besser zu kennzeichnen.

Insel braucht Platz

Ob die Insel nicht direkt in der Römerstraße eingebaut werden könnte, damit die neue Straße nicht wieder aufgerissen werden muss, wollte ein Gemeinderat wissen. Kämmerer Werner Leipert rechnete vor: „3,5 Meter Insel plus sechs Meter Straßenausbau, das sind 9,5 Meter. Das haben wir in der Römerstraße nirgends.“

Der Gemeinderat kam schließlich überein, die Insel in die Planung aufzunehmen, parallel gab er der Verwaltung den Auftrag, nach Alternativen zu suchen. „Ich habe bei dem Regierungspräsidium schon angefragt, die haben gleich 15 Seiten Vorschriften geschickt“, lachte Kämmerer Leipert. Die Verwaltung werde sich umschauen, wie wirksam die verschiedene Maßnahmen in den Nachbargemeinden sind. Zu einem späteren Zeitpunkt werde dann entschieden, ob die Insel gebaut wird oder eine andere Lösung besser passt.

Die Römerstraße wird im kommenden Jahr ausgebaut. Die Anlieger fürchten, dass sich die Fahrer von Laster und Autos nicht mehr an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.

 

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