Verlust: In Hettingen trauern die Bürger um ihren Schultes
Räte thematisieren die Beerdigung
Eine ganze Stadt trauert um ihren Bürgermeister. Uwe Bühler ist am Wochenende ganz plötzlich verstorben. Erst im September dieses Jahres bekam er die Diagnose. Der 50-Jährige war an Lungenkrebs erkrankt. Niemand hatte mit seinem plötzlichen Tod gerechnet, die Menschen in Hettingen und Umgebung sind geschockt. Die Flagge der Stadt hängt nun auf Halbmast. „Er hinterlässt eine sehr große Lücke“, sagt Gemeinderätin Henriette Steinle. Wenn sie daran denkt, ins Rathaus zu gehen, fühlt sie sich unwohl: „Ich denke dann, er kommt bestimmt gleich zur Tür rein.“
Quelle: Schwäbische Zeitung / Tanja Bosch
Bei Hauptamtsleiterin Bettina Buggle steht das Telefon seit gestern kaum still, die Nachricht vom Tod des Stadtoberhaupts hat sich schnell herumgesprochen: „Die Bevölkerung ist tief betroffen“, sagt Buggle. „Er war ein sehr guter Chef und ein toller Mensch.“ Wie es jetzt in Hettingen weitergeht, weiß sie nicht. Und daran will sie zurzeit auch nicht denken. „Das ist das kleinste Problem, das wir haben. Der Schock sitzt viel zu tief“, so die Hauptamtsleiterin. „Aber klar, irgendwann wird wieder neu gewählt werden müssen.“ Der Nachfolger von Uwe Bühler wird es aber schwer haben, da ist sich Gemeinderätin Henriette Steinle jetzt schon sicher: „Ich weiß nicht, wer seinen Platz einnehmen könnte. Er hat so viel Energie in sein Amt gesteckt und sich immer um die Anliegen der Bürger gekümmert.“ Auch Kämmerer Werner Leipert trauert: „Ich kann es nicht fassen, es ging alles so schnell. Mit sowas hätte ich niemals gerechnet.“
„Er war einer von uns“, beschreibt Bürgermeister-Stellvertreter Wilfried Liener den verstorbenen Uwe Bühler. Über die bevorstehenden Projekte der Stadt will er im Moment keine Auskunft geben: „Niemand weiß, wie alles weitergeht, aber eins ist klar: die Dinge, die der Bürgermeister angefangen hat, muss man weiterführen.“
Gammertingens Bürgermeister Holger Jerg hat erst gestern aus der Zeitung vom Tod seines Kollegen erfahren: „Ich bin sprachlos. Das alles ist mehr als tragisch. Kollege Bühler war mehr als nur ein Kollege.“ Im Rathaus in Gammertingen sind gestern einige Tränen geflossen. „Ich wollte das mit meinen Mitarbeitern persönlich besprechen.“
Bereits gestern Abend hat sich der Gemeinderat zu einer Sondersitzung getroffen. Thema war die bevorstehende Beerdigung. Die Stadt möchte Uwe Bühler einen würdigen Abschied bereiten – natürlich in Absprache mit der Familie. Beerdigt wird der 50-jährige Familienvater wahrscheinlich in Spaichingen, seinem Geburtsort. Wann die Beisetzung stattfindet, ist noch nicht bekannt.
Und auch wenn sich
die Stadtverantwortlichen jetzt verständlicherweise ungern mit der
Zukunft beschäftigen – schon bald muss es in Hettingen einen neuen
Bürgermeister geben. Am 18. Oktober ist die nächste
Gemeinderatssitzung, in der besprochen wird, wie es weitergeht.
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