Erntedankaltar

Viele fleißige Hände zaubern eine Pracht

Die Messlatte für die Gestaltung des Inneringer Erntedankaltars liegt hoch. Jedes Jahr scheint eine weitere Steigerung der außergewöhnlichen Darbietung der Erntegaben im Altarraum unmöglich. Und doch – in diesem Jahr ist es den Frauen, die sich schon viele Wochen vor dem ersten Oktoberwochenende mit dem Ernteschmuck beschäftigen, gelungen, mit einem inspirierenden Motiv eine ganz neue Richtung einzuschlagen.

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch

Wenn in landwirtschaftlichen Betrieben die Hochsaison beginnt, ist bei einem eingespielten Team Frauen aus Inneringen, das seit über 30 Jahren für die Gestaltung des Erntedankaltars verantwortlich ist, ebenfalls Hochkonjunktur.

Man müsse zeitig anfangen, Getreide in verschiedenen Wachstumsstadien zu ernten, erklären die Frauen. Jeder Getreidehalm ist handverlesen und da in diesem Jahr die prächtigen Girlanden, die über dem Altar angebracht sind, neu gebunden werden mussten, sind große Ackerflächen von Hand geerntet worden. Alle drei bis vier Jahre müsse man die Girlanden neu binden, da das Getreide ausfalle und die Farbe nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr schön anzusehen sei, erläutern die Frauen. Beim Besuch der schwäbischen Zeitung werden gerade meterweise Blumen aus heimischen Gärten gebunden, die das Eingangsportal der St. Martinskirche zieren. Auch ist an jeder Kirchenbank eine herbstliche Dankesgabe, natürlich farblich passend abgestimmt, liebevoll dekoriert.  Das Motiv legen die Frauen während eines separaten Treffens fest. Die andächtige Gestaltung eines Sterbebildes diente dieses Jahr als Vorlage. Mit technischer Hilfe werden die Konturen der Vorlage vergrößert und auf Folie grob vorgezeichnet. Diese Folie wird dann auf eine Pressplatte aufgezogen und mit „Saubohnen“ werden die Umrisse aufgeklebt. Dank des künstlerischen Geschickes von Alberta Flöß wird aus dem Rohentwurf ein filigranes Kunstwerk. Mit der ganzen Erntevielfalt schmücken die Frauen die Felder aus, Licht-und Schattenreflexe werden mit ganz speziellen und natürlich geheimen Tricks eingearbeitet. Erschöpft, aber sehr zufrieden brachten die Frauen noch den letzten Schliff an dem Kunstwerk an. „Wir werden auch nicht jünger, schön wäre es, wenn bald die nächste Generation die Verantwortung übernehmen würde,“ geben die Frauen zu bedenken, „aber solange wir es noch können und Spaß und Freude an der Gestaltung haben, machen wir gerne weiter.“

Die Kirche steht täglich zur Besichtigung des Erntedankaltars offen. Am Sonntag, 02.Oktober wird ab 14 Uhr im Haus der Begegnung direkt neben der Inneringer St. Martins Kirche Kaffee und Kuchen angeboten.

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