Grundschule Thema im Gemeinderat
Standortfrage stellt sich erneut
Man hätte hören können, wie eine Stecknadel zu Boden fällt. So still war es im
Saal der Inneringer Begegnungsstätte, als Schulleiter Siegfried Haule erklärt
hatte, warum er für Hettingen und Inneringen eine Schule an einem Standort haben
möchte. „Zwei Standorte sind auf Dauer unsinnig“, sagte Haule. Eine Schule lebe
vom kollegialen Austausch. Und der sei nicht möglich, wenn die wenigen Lehrer
auch noch an zwei verschiedenen Standorten unterrichten würden. Das Ganze laufe
zurzeit nur, weil es in der Schule ein engagiertes Lehrerteam
gebe.
Quelle: Schwäbische Zeitung
Und Haule fügte hinzu. Ihm könnte
es eigentlich egal sein, denn in zwei Jahren gehe er in den Ruhestand, aber er
möchte für das gemeinsame Bildungshaus noch ein pädagogisches Konzept
erarbeiten, auf das man stolz sein könne. Seine Stellungnahme schloss er mit dem
simplen und doch eindringlichen Satz: „Es ist unsere
Schule.“
Vor drei Jahren hatte man die ganze
Diskussion schon einmal. Damals gingen die Emotionen in den beiden Orten so
hoch, dass der Kompromiss „eine Schule an zwei Standorten“ die einzige
umsetzbare Lösung war. Jetzt wird das Thema nach einem Gespräch zwischen
Bürgermeister Uwe Bühler und dem Schulleiter neu aufgerollt – mit dem Ziel
diesmal das zu verwirklichen, was damals nicht gelungen ist: eine Schule an
einem Standort.
Bürgermeister Bühler machte zu
Beginn der Debatte im Gemeinderat deutlich, dass die Verwaltung vor drei Jahren
das Thema falsch aufgegriffen habe. Sie sei schuld daran gewesen, dass es zu den
Reibereien zwischen den Hettingern und Inneringern gekommen sei. Verschiedenes
sei damals schief gelaufen. Uwe Bühler war jenem Zeitpunkt noch nicht
Bürgermeister von Hettingen.
Jetzt will Bühler alles besser
machen. Dazu gehört für ihn vor allem, sich genügend Zeit zu nehmen, um die
verschiedenen Standpunkte auszutauschen. Nüchtern will er die Vor- und Nachteile
der beiden Standorte analysieren und für das Gebäude, das man aufgibt, eine
Nachfolgelösung suchen. Er hat einen Terminplan zusammengestellt, der festlegt,
wann und in welchem Rahmen diskutiert, abgewogen und entschieden werden soll.
Dafür will er sich bis im Januar 2012 Zeit nehmen. Der Gemeinderat hatte
kleinere Änderungswünsche und stimmte dem Terminplan
zu.
Januar 2012 wird
entschieden
So soll am 28. September eine
Infoveranstaltung in der Inneringer Albhalle stattfinden. Im Oktober werden die
Gebäude auf ihre Vor- und Nachteile hin untersucht, und dabei will man auch
schon an die Nachfolgenutzung denken. Bürger sollen die Möglichkeit bekommen,
sich hier ebenfalls einzubringen. Ein Architekt von auswärts soll hinzugezogen
werden. Am 12. November werden die Ergebnisse dem Gemeinderat im Rahmen einer
Klausurtagung präsentiert. Am 30. November wird das Ganze den Bürgern in einer
weiteren Infoveranstaltung vorgestellt. Sie findet diesmal in Hettingen statt.
Am 17. Januar 2012 soll der Gemeinderat über die Zusammenlegung diskutieren.
Wenn sie gebilligt wird, wird in der gleichen Sitzung auch über den neuen
Standort entschieden.
In einem Gespräch der SZ mit jungen
Müttern aus beiden Orten am Rande der Sitzung wurde schnell deutlich: Die
Fronten sind immer noch da. Jeder findet, im eigenen Ort wäre der bessere
Standort für die gemeinsame Schule. Die Argumente sind die gleichen wie vor drei
Jahren.
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