Hart erkämpfter Erfolg über Mengen

Vier Minuten Nachspielzeit zeigte der sicher und souverän leitende Verbandsliga-Schiedsrichter Uwe Stark im Relegationsspiel in Scheer. „Ich habe gedacht, dass diese vier Minuten eine halbe Ewigkeit sind“ meinte nach dem Spiel ein ziemlich erleichterter Hettinger Coach Michael Adelbert.

Die Begegnung hatte einen rasanten Start: Schon nach wenigen Sekunden brannte es im Hettinger Strafraum, Jürgen Willbold war kurze Zeit ungedeckt scheiterte aber an  Keeper Holger Ott, der mit einem tollen Reflex die Menger Führung vereitelte. Gleich im Gegenzug flankte Dangel auf der rechten Seite in den Strafraum. Die Menger Abwehrspieler verloren Frank Steinhart aus den Augen, der stieg hoch und setzte den Kopfball an die Latte. 

Beide Mannschaften nahmen trotz der hohen Temperaturen auch in der Folgezeit immer mehr Fahrt auf. In der 12. Minute profitierte Daniel Konrad gleich von zwei Querschlägern der SGHI-Deckung. Wieder war Ott zur Stelle und rettete zur nichts einbringenden Ecke. 

Ein Geistesblitz von Liener in der 18.Minute leitete die SGHI-Führung ein: Schiedsrichter Stark gab Freistoss, Liener führte ohne zu warten aus, spielte Dangel in den Lauf und dieser ließ Mengens Torsteher Aupert keine Abwehrmöglichkeit und schob zum 1:0 ein. Mengen zeigte sich keineswegs geschockt sondern nahm gleich wieder Fahrt auf und wurde in der 25. Minute belohnt, als sich die SGHI-Abwehr zu einem Foul im Strafraum hinreißen ließ. Thomas Morawetz zeigte aber Nerven und drosch den Ball übers Tor. 

Nach dieser Szene bemerkte man beim A-Liga Zweiten der Saulgauer Staffel, dass man diese Scharte so schnell wie möglich auswetzen wollte. So brach die 36. Minute an, die SGHI-Abwehr war nicht im Bilde und Lucas Gieler ließ sich nicht lange bitten und glich zum 1:1 aus. Drei Minuten später hatten die Schlachtenbummler der Menger beinahe nochmals Grund zum Jubeln gehabt, aber Manuel Frommeld konnte Ott nicht bezwingen der mit einer Hand den Ball noch über die Querlatte lenkte.

Das Auslassen der Möglichkeiten sollte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit rächen, als Dangel durch die Menger Deckung marschieren durfte und zum 2:1 einschob. Die hohen Temperaturen machten sich ab Mitte der zweiten Halbzeit so richtig bemerkbar. Mengen musste ein noch höheres Tempo gehen, tat dies aber mit der Gefahr, dass die SGHI nun mehr Platz zum Kontern bekam. In der 59. Minute musste Gieler den Ausgleich machen als er völlig freistehend vor dem leeren Tor den Ball knapp am rechten Eck vorbeilegte. 

Drei Minuten später fuhr die SGHI einen viel versprechenden Konter über Steinhart, Robert Businger und Florian Flöß. Letzterer verzog aber vor dem Tor, so dass es weiter knapp zuging. Dann kamen die drei Minuten die dem Spiel nochmals einen besonderen Kick gaben:

Zunächst ließ ungewohnt Florian Dangel eine Riesenchance aus, eine Minute später war der später eingewechselte Christian Pascolo für Mengen zum 2:2 erfolgreich.

Wahrscheinlich noch in dieser Freude gefangen zeigte sich niemand für Routinier Frank Steinhart verantwortlich, der eine Minute nach dem Ausgleich durch die Menger Deckung mit Geleitschutz versehen zum 3:2 treffen sollte. 

An weiteren Höhepunkten war gegen Ende des Spiels kein Mangel. 75 Zeigerumdrehungen waren gespielt als ein Freistoss schon den Weg ins SGHI-Gehäuse war. Absender Christian Pascolo zielte aber zu genau und an die Latte. 

Mengen gab bis zum Schluss nicht auf während die SGHI mit Krämpfen zu kämpfen hatte. Die zahlreichen Unterbrechungen brachten dabei die SG mehr aus dem Konzept als die Mengener, die drauf und dran waren, den erneuten Ausgleich zu erzielen. Holger Ott, der zuvor in einigen Szenen nicht souverän wirkte, stand jetzt sicher, und mit zahlreichen Abwehrbeinen ausgestattet schaffte es die SGHI bis in die Nachspielzeit, die Schiedsrichter Uwe Stark mit vier Minuten angab.

Schlusspfiff!

Trainerstimmen:

Mario Campregher(FC Mengen)

In der ersten HZ hatten wir eindeutig mehr vom Spiel und etliche hochkarätige Möglichkeiten. Mit dem Strafstoss war eine Führung bis zur Pause machbar. Die vielbeinige Abwehr der Hettinger machte uns in der zweiten HZ zwar etwas zu schaffen aber dennoch hätten wir in die Verlängerung gehen können und dann wäre die konditionelle Überlegenheit noch sichtbarer geworden. Ein Kompliment an meine Mannschaft die trotz der Temperaturen alles gegeben haben.

Michael Adelbert(SG Hettingen/Inn.)

Die große Zuschauerkulisse war vor allem für unsere jüngeren Spieler ein tolles Ereignis. Mengen erwies sich als technisch und spielerisch sehr stark aber meine Truppe hat sich weitgehend an die taktische Marschroute gehalten und somit wenig Platz den Mengern gegeben. Glück braucht man in solch einem Spiel. Wenn der Strafstoss reingegangen wäre hätte es u.a. vielleicht einen anderen Spielverlauf gegeben.

Mannschaftsaufstellungen:

SG Hettingen/Inneringen: 
Ott, Matthias Flöß(80.Teufel), Wohlfarth (46.Robert Businger), Daniel Businger, Joachim Businger (46.Schüle),  Hagg, Dreher, Frank Steinhart, Dangel, Florian Flöß, Liener

FC Mengen: 
Aupert, Morawetz(56.Uwe Willbold),  Noll, Kablitz(53.Pascolo), Rösch, Hartl, Hartock, Gieler(88, Kloss),  Willbold, Frommeld, Konrad

Tore:

1:0, 2:1 Dangel (18./50.)
1:1 Gieler (36.)
2:2 Pascolo (67.)
3:2 Frank Steinhart (68.)

Besondere Vorkommnisse:

Morawetz (Mengen) schießt einen Foulelfmeter übers Tor (25.)

Zuschauer: 700

Schiedsrichter Uwe Stark Lauterach

Sorgte wie immer für gute Stimmung: Karle, Sohn des Woze und Bruder des Matthias und des Florian

Prominenz war auch da!