Die besinnliche Einkehr in der kühlen Bergkapelle brachte der Bezirkskommission die richtige Eingebung: Inneringen steht im Landesentscheid.
Aus zehn mach eins: Als einzige Gemeinde aus dem Landkreis Sigmaringen hat sich Inneringen im Bezirksentscheid des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" durchgesetzt und steht jetzt neben den Gemeinden Oberstadion (Alb-Donau-Kreis), Billafingen (Gemeinde Owingen, Bodenseekreis) und Mehrstetten (Landkreis Reutlingen) für den Regierungsbezirk Tübingen im Landesentscheid.
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch
Mitte
Juli war ein achtköpfiges Komitee in Inneringen unterwegs. Im vergangenen Jahr
hatte die zweithöchstgelegene Gemeinde der Albhochfläche beim Kreisentscheid
einen ersten Platz gewonnen, jetzt war man eine Stufe höher beim
Bezirksentscheid vertreten.
Der kühle antialkoholische Cocktail, der im Haus der Begegnung gereicht wurde, war am wärmsten Tag der Woche beim Gremium sehr willkommen. Am Morgen besuchten die Vertreter die Gemeinde Friedberg bei Saulgau, mit Illmensee sind noch drei Gemeinden des Kreises Sigmaringen beim Bezirksentscheid im Rennen.
Das Zeitfenster, man hatte zwei Stunden Zeit um den Ort vorzustellen, wurde von Bürgermeister Uwe Bühler mit der Verwaltung und mehreren Vereinsvertretern minutiös geplant und größtenteils eingehalten. Bürgermeister Bühler hatte eine Präsentation vorbereitet, bei der die fünf geforderten Kriterien, die der Komission zur Entscheidungsfindung behilflich sein sollen, detailliert erläutert wurden. Bestens vorbereitet stellte Bühler Inneringen im Hinblick auf folgende Gesichtspunkte vor: Entwicklung und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Entwicklung, Grüngestaltung und Entwicklung sowie der Aspekt „das Dorf in der Landschaft“.
Nicht ohne Stolz konnte Bühler auf eine sehr rege Vereinstätigkeit, 26 Vereine und Organisationen gibt es in Inneringen, verweisen. Das MELAP-Programm, was die Aktivierung innerörtlichen Potentials bedeutet, trägt ebenfalls Früchte. Waren es im Jahr 2003 noch 70 Bauplätze und 25 leerstehende Gebäude in Privatbesitz im Ortskern, lautet die aktuelle Bilanz noch 55 Bauplätze und 15 leerstehende Gebäude. Mit vielen weiteren Zahlen konnte Bühler die positive Entwicklung belegen, auch Handel, Gewerbe, Gastronomie, Landwirtschaft oder der interkommunale Tourismusverband wurden angesprochen.
Nach diesem Referat konnte sich das Gremium ein Bild vor Ort anhand einiger Projekte machen. Zunächst konnte man die herrliche Blumenpracht beim Dorfplatz bewundern, Irma Teufel vom Pfarrgemeinderat erklärte die Fortschritte bei der Sanierung der St.Martinskirche.
Weiter ging es zur Schule/Kindergarten, wo man ebenfalls eine Vorreiterrolle in der Kinderbetreuung und im Bildungswesen hat. Ganztagsbetreuung ist realisiert, das landesweite Modellprojekt Bildungshaus, einzige Grundschule im Landkreis ist Inneringen, wird umgesetzt. Der aktive Förderverein des Bildungshauses wurde von Birgitte Gluitz vorgestellt.
Das restliche Programm durfte das Komitee bei herrlichem Sonnenschein gemütlich von der Kutsche aus absolvieren. Alfred und Roland Teufel chauffierten die Damen und Herren mit ihren Pferden zu den Sport-und Freizeitanlagen, Gerhard Sprißler stand für Fragen zur Verfügung. Der neu gestaltete Kreisel der Inneringer Künstlerin Ilse Wolf wurde zuvor umrundet.
Beim Bergkäppele blühten Rosen in voller Pracht, über zehn verschiedene Schmetterlingsarten waren zu beobachten. Heike Teufel erzählte von der Geschichte des Bergkäppeles, von der individuellen Deckenbemalung von Pater Tutillo und von der großen Bepflanzugsaktion im letzten Jahr anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Obst.- und Gartenbauvereins. Bühler lobte das außergewöhnliche Engagement des Vereins, der einen wesentlichen Teil zur Verschönerung des Ortes beigetragen hat.
Letzte Station war die Besichtigung des Wasserturmes, Klaus Wolf erläuterte den historischen Rundgang um den Turm. Gekühlte Getränke, Kaffee und Selbstgebackenes waren ein willkommener Abschluss. „Wir haben uns bestens vorbereitet und unser möglichstes getan“, so die Worte des zufriedenen Schultes Bühler.