Kirchenrenovation


Steinmetzmeister Jürgen Ott beim Setzen eines Wimpergs, einem Architekturelement, das als Ziergiebel den Höhendrang der Gotik verstärkt.

Der erste Bauabschnitt ist geschafft

Seit einigen Wochen erstrahlt die vom Gerüst befreite Ostseite der Inneringer Pfarrkirche St. Martin wieder in neuem Glanz: Der erste Bauabschnitt zur Außenrenovation des Gotteshauses konnte nunmehr abgeschlossen werden.

Vor knapp zwei Jahren überraschte der damalige Pfarrer Rossknecht die Inneringer Kirchgänger mit einer Hiobsbotschaft: An der gut 150 Jahre alten Pfarrkirche wurden erhebliche bauliche Mängel festgestellt, insbesondere im Bereich der Ostseite war die Außenfassade brüchig geworden, einzelne Steinteile drohten abzubrechen. Für die Gesamtsanierung veranschlagte das Architekturbüro Gulde & Speh aus Sigmaringendorf Gesamtkostenbetrag von rund 750.000 Euro.

Nicht nur die regelmäßigen Kirchgänger nahmen sich diese Botschaft zu Herzen: Getragen von allen örtlichen Vereinen bildete sich innerhalb kurzer Zeit ein Bauförderverein mit rund 100 Mitgliedern, der durch die Bereitstellung entsprechender Mittel dafür sorgte, dass schon in vergangenen Sommer mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden konnte.

Um das Großprojekt in geregelten Bahnen umsetzen zu können wurden fünf Bauabschnitte gebildet. Die der Ortsdurchfahrt zugewandte Ostseite stand dabei am Beginn. Bei den Ausschreibungen reichte der örtliche Steinmetzbetrieb Jürgen Ott das günstigste Angebot ein. 

Monatelang stellte der Fachmann in Handarbeit die benötigten Austauschteile her und brachte diese in luftiger Höhe am Gebäude an. Als Material wurde  Comblanchien verwendet, ein Kalkstein aus dem Burgund, der auch beim Bau der Pariser Oper Verwendung fand. Im Baubereich wurde auch die 80 Jahre alte Dacheindeckung erneuert.

Rund 42.000 Euro muss der Bauförderverein allein für den ersten Bauabschnitt als Eigenanteil erbringen. Aufgrund der hohen Akzeptanz die der Verein verbuchen konnte, kann dieser Betrag aber ohne größere Probleme in den nächsten Jahren aufgebracht werden. Der Verein ist sogar durchaus gefestigt genug, um auch den zweiten Bauabschnitt zeitnah in Angriff zu nehmen. Nicht vergessen werden darf aber auch, dass mit der Erneuerung der Kirchenorgel eine weitere „Großbaustelle“ ihrer Erledigung harrt.

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