Schon lange wurde darüber spekuliert, jetzt ist es amtlich: Stefan Bubeck, seit Juni 1999 Bürgermeister der Stadt Hettingen, wirft seinen (Kandidaten-) Hut in den Ring für die Bürgermeisterwahl in der Stadt Mengen.
Gestern informierte Bubeck den Gemeinderat, heute steht es schon in der Schwäbischen Zeitung: Neben Amtsinhaber Christian Lange bewirbt sich auch Stefan Bubeck um das Amt des Mengener Schultheiss.
Gilt es normalerweise als Himmelfahrtskommando, gegen einen amtierenden Bürgermeister anzutreten, scheint dies in Mengen jedoch anders gelagert zu sein: Der Amtsinhaber hat vergleichsweise wenig Rückhalt in der Bevölkerung und im Gemeinderat, seit Wochen ist bekannt, dass die Mengener aktiv auf der Suche nach einem Herausforderer waren.
Einen solchen haben sie nun am Lauchertstrand gefunden. Bubeck wurde im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt, im Wahlbezirk Hettingen sogar mit einer bemerkenswerten Quote von 100%. In seiner Amstzeit wurde der Focus der Kommunalpolitik vor allem auf die Themen Bildung und demografische Entwicklung gelegt: In Hettingen wurde im ehemaligen Medico-Gebäude ein kommunales Bildungszentrum eingerichtet, welches das Herzstück der Akademie Laucherttal darstellt, und die Grundschule Inneringen startet im kommenden Schuljahr zusammen mit der Außenstelle Hettingen in das vom Land geförderte Projekt "Bildungshaus 3-10". Im baulichen Bereich ist es vor allem der Ausbau der Ortsdurchfahrt Inneringen, der als Leuchtturmprojekt der letzten Jahren hervorsticht. Aber auch in Hettingen wurde kräftig investiert: Nach erfolgter Erweiterung der Laucherttalhalle wurde das Schulgebäude grundlegend saniert, mehrere Straßen wurden gerichtet und das Baugebiet Langensteig erschlossen.
Die Chancen von Stefan Bubeck sind sicherlich nicht schlecht: Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten hat er trotz der heißen Diskussionen des vergangenen Jahres in der Schulfrage einen guten Draht zur Bevölkerung. Auch seine Tätigkeit im Kreistag ist als Vorteil für den CDU-Schultes zu sehen.
Die Wahl in Mengen findet Anfang Juli statt, wenn die Kandidatur von Bubeck erfolgreich verläuft, dürfte die Stadt Hettingen ab Herbst 2008 ohne Oberhaupt da stehen. Dass sich kleinere Gemeinden - Hettingen gehört mit 1.900 Einwohnern zur "Unterklasse" im Bürgermeister-Besoldungssystem - bei der Suche nach geeigneten Kandidaten schwer tun, hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Dass die Stadt selbst sehr gut da steht dürfte diesen Umstand nur unwesentlich beeinflussen.