Mit einem Eklat endete das diesjährige Narrengericht der Kohlrabenzunft in Inneringen! Aber von Anfang an:
Gemessenen Schrittes kam das hohle Gericht nach mehrstündigem Einkehren in verschiedenen Häusern, darunter auch dem des letztjährig verurteilten Narrenschultes Reiser, zum Richtplatz.
Angeklagt waren Andrea Datz und Hans Kempf.
Den beiden wurde seitens der Staatsanwaltschaft,
vertreten durch den erfahrenen, erfolgsverwöhnten
Staatsanwalt Bernd, der alles und jeden durchschaut, auch wenn er meistens alles
doppelt und verschwommen sieht, folgendes vorgeworfen (O-Ton):
Zur
Verteidigung stand bereit der unerschrockene, äußerst
flexible Verteidiger Schorsch, dessen Wortgewandtheit bisher noch immer eine
Garantie für die Verurteilung seiner Mandanten war, ob unschuldig oder nicht.
Hans Kempf wurde erwartungsgemäß verurteilt, richtete aber anschließend eine ergreifende Ansprache an Volk und Gericht und flehte um Gnade.
Ohne Erfolg. Er wurde gnadenlos verhäckselt.
Der Angeklagten Andrea Datz dagegen gelang vor der Vollstreckung des Gerichtsurteils (Verhächseln in der Kohlrabenmühle) die Flucht. Eine Horde wild gewordener, maskierter und bewaffneter Weiber übertölpelten das Kohlrabengericht nebst Gerichtsdiener und sorgten so dafür, dass erstmals in der Gerichtshistorie ein Angeklagter nicht verhächselt wurde.
Das Volk sah es mit Vergnügen! Das von Holger Bohner verfasste Narrengericht stieß allseits auf positive Resonanz.
Unbestätigten Meldungen zufolge drangen Befreierinnen und Befreite später als Sexbomben verkleidet wieder ins Narrenheim ein und mischten sich unter das Volk.
Was diesem wiederum...
... sichtlich egal war.
Für einen Farbtupfer sorgte noch Robert M. mit seinem inzwischen bürgermeistergefährtinnenseits zur Faschingsjacke geadelten Winterkittel.
Am nächsten Tag wurde die entflohene Andrea Datz übrigens beim Umzug in Bingen gestellt:
Nachdem das hohle Gericht in den Besitz der Datz'schen Handtasche (Schindluderbeutel genannt) gelangte, musste Andi die ganze Bande für den Rosenmontag 2009 zum Essen einladen. So kann man sich auch durchs Leben fressen!