Optimierung der Betreuungs- und Bildungsangebote in Hettingen und Inneringen
"Bildungshaus" als Schulversuch mit Modellcharakter
Seit
Oktober letzten Jahres befassen sich Stadtverwaltung, Lehrer, Erzieherinnen und
Elternbeiräte der beiden Stadtteile mit der Problematik der künftigen
Entwicklung in der Kinderbetreuung und der Grundschulbildung. Begleitet wird das
Projekt vom Landratsamt Sigmaringen und vom Schulamt, moderiert wird von der
bundesweit anerkannten Erziehungswissenschaftlerin Renate Thiersch.
Die
klare Zielsetzung lautet die Sicherung und Optimierung der vorhandenen Angebote
in Inneringen sowie in Hettingen, dies trotz oder gerade wegen deutlich
sinkender Kinderzahl in den nächsten Jahren. In beiden Ortsteilen soll die
autarke Grundschule und auch der Kindergarten erhalten bleiben. Nach dem ersten
pädagogischen Tag wurde die spezifische Problematik vom jeweiligen Ortsteil
heraus gearbeitet. Zwei Arbeitskreise, je für Hettingen und für Inneringen,
haben individuelle Probleme erörtert; die Präsentation der definierten Ziele
der Gruppen wurden nun Ende Februar vorgestellt und diskutiert.
Schon
beim ersten Workshop war die räumliche Trennung der Einrichtungen in Hettingen
ein zentrales Thema. Da die Grundschule groß genug ist, beide Einrichtungen zu
beherbergen, wurde die Stadtverwaltung mit Zustimmung des Gemeinderats
beauftragt, die Machbarkeit einer räumlichen Zusammenlegung beider
Einrichtungen zu prüfen. Hedwig Sessler, Leiterin des Hettinger Kindergartens
und Herr Fecht, Grundschulleiter in Hettingen, haben konkrete Pläne
vorgestellt, eine engere Verzahnung von Kindergarten und Schule wäre unter
einem Dach sehr viel einfacher durchzuführen. Pädagogische Frühförderung,
gegenseitige Besuche der beiden institutionell eigenständigen Einrichtungen,
inhaltlich-didaktische Abstimmungen (Orientierungsplan-Bildungsplan), erweiterte
Betreuungsformen, Miteinbindung der Eltern sind nur einige von vielen Zielen der
Optimierung. Selbstverständlich obliegt dem Gemeinderat die Entscheidungshoheit
über eine eventuelle räumliche Zusammenlegung.
Ein
räumliches Problem ist in Inneringen durch die benachbarten Gebäude glücklicherweise
nicht vorhanden. Michaela Reisacher, Leiterin vom Kiga Inneringen und Siegfried
Haule, Grundschulleiter stellten die bereits rege statt findende Kooperation
zwischen den Einrichtungen vor, darüber hinaus sind weitere konkrete
Ziele erläutert worden. Der bisherige Schnitt Kindergarten/Schule soll für
das Kind zum nahtlosen Übergang werden, die Besuche von Lehrkräften im
Kindergarten und umgekehrt intensiviert werden (Tandem-Team
Lehrerin/Erzieherin). Das Sport- und Bewegungsprofil der Grundschule soll in den
Kindergarten einfließen, regelmäßiger Austausch und pädagogische Tage dienen
dem Wohl des Kindes, das immer den Mittelpunkt der Arbeit darstellt. Die
Intensivierung wird im Kindergarten auf 4-jährige Kinder ausgeweitet und dauert
die ganze Grundschulzeit an. Dank des Schulfördervereins werden schon viele
Projekte durchgeführt, beispielsweise das Suchtpräventionsprogramm
"Klasse 2000". Siegfried Haule legt größten Wert auf die
Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit aller angedachten Ziele, stellte aber klar,
dass diese nur gewährleistet werden kann mit Personal- und Materialressourcen.
Sven
Lange, Leiter Fachbereich Jugend und Soziales
vom LRA Sigmaringen und Renate Fischer-Kuhn, Kindergarten Fachaufsicht
zeigten starkes Interesse an dem Projekt und
sicherten weiterhin die Begleitung zu. Die Begleitung durch Erziehungswissenschaftlerin Renate Thiersch
wird weiterhin finanziell vom Landratsamt abgedeckt.
Herr
Gauggel und Herr Paape vom Schulamt zeigten ebenfalls Ihr Wohlwollen gegenüber
dem Projekt und räumten durchaus Chancen ein, weitere Poolstunden zu erhalten.
Bürgermeister
Bubeck wird in einer Klausurtagung im April darüber eingehend im Gemeinderat
diskutieren, des weiteren ist ein gemeinsamer Besuch (Herr Paape und Herr Bubeck)
in Stuttgart beim Oberschulamt geplant.