Zu einer außergewöhnlichen Wanderung haben die Inneringer Frauen vom Chor „Pomeranza“ eingeladen: Der Weg führte zur Kapelle „Maria Nötenwang“, von dort aus ging es weiter zur Kreuzkapelle die mitten im Ort steht und dann noch zur Dreifaltigkeitskapelle.
Beim ersten Halt, an der Kapelle Richtung Egelfingen, Maria Nötenwang, erläuterten Gertrud Grom und Gisela Kugler-Oberlander die Geschichte um die kleine Kapelle. Ein Soldat im 30-jährigen Krieg auf der Flucht versteckte sich an besagter Stelle in einem hohlen Baum, die Öffnung wurde sogleich von einer Spinne mit einem Spinnennetz zugewebt, was dem Soldaten das Leben retten sollte, denn seine Peiniger vermuteten dort kein Versteck. Als Dank habe dieser Soldat eine Kapelle errichten lassen, 1646 wurde sie eingeweiht. Die ursprüngliche Kapelle steht nicht mehr, und die Geschichte um die „Nachfolgekapelle“ ist ebenso ominös. Das Holz für die Errichtung der Kapelle sei zunächst an anderer Stelle, näher bei Inneringen, gelagert gewesen und über Nacht auf wundersame Weise an die Stelle gelangt, wo die Kapelle heute steht. Die Größe der Kreuzkapelle, früher St.Wendelinskirche, zeigt, dass diese bis zur Errichtung der St.Martinskirche die Hauptkirche war, berichtete Barbara Teufel. Der Kirche war, wie früher sehr üblich, ein Friedhof angegliedert. Zu Beginn des 17.Jahrhunderts wurde Inneringen, das damals schon eine stattliche Größe von ca. 800 Einwohnern registrierte, innerhalb kurzer Zeit zweimal von einer schrecklichen Pest-Epidemie heimgesucht und hatte die Hälfte der Einwohner als Opfer zu beklagen. Der Fund einer großen Anzahl menschlicher Knochen um die Kreuzkapelle bestätigten diese schlimme Periode. Die letzte Station der Besichtigungen übernahmen Sonja Teufel und Gertrud Steinhart, sie erzählten über die Geschichte der kleinen Dreifaltigkeitskapelle, im Volksmund „Bergkäppele“ genannt. Die kleinste der Dreien ist auch zugleich eine ganz persönlich Inneringer Kapelle; bei der grundlegenden Renovierung hat Pater Tutilon 1948 die Decke mit vielen liebevollen Engeln bemalt. Als Modelle nahm er sich kurzerhand die Kinder, die früher schon, wie heute immer noch, gern im Bergkäppele gespielt haben. In Anbetracht eines häufig vorkommenden Nachnamens in Inneringen, ist es also nicht weiter verwunderlich, findet man im Bergkäppele den Teufel an die Wand gemalt...
Umrahmt haben die Frauen ihre Ausführungen zusätzlich noch mit schönen Gesängen, zum Abschluss konnten sich alle Teilnehmer der Exkursion im Haus der Begegnung mit Getränken und selbstgebackenen Köstlichkeiten der Frauen verwöhnen lassen.