Zum
Tode von Albert Sprißler
Der
Ehrenvorsitzende des TSV Inneringen und langjährige Obmann
des Ortsbauernverbandes Albert Sprißler ist im Alter von 77 Jahren verstorben.
Sportler,
Landwirte und Feuerwehr trauern mit
Im
Alter von 77 Jahren ist in der vergangenen Woche Albert Sprißler senior in
Inneringen gestorben. Über lange Jahre hinweg prägte er als Vorsitzender des
TSV, als Ortsobmann des Bauernverbands und Gemeinderat das örtliche Geschehen
mit.
Bereits
1944 trat der 1927 geborene Albert Sprißler in die Inneringer Feuerwehr ein,
von 1956 bis zu seinem Wechsel in die Altersabteilung 1985 war er als
stellvertretender Kommandant tätig. Mit 21 Jahren übernahm er im nach dem
Krieg wiedergegründeten Turnverein das Amt des Oberturnwarts, von 1959 an war
er 2. Vorsitzender. Auch an den Theateraufführungen, die der Verein seit Anfang
des 20 Jahrhunderts regelmäßig an Weihnachten veranstaltet, wirkte er lange
Jahre mit. Bedingt durch den Wegzug des damaligen Vorstands Adelbert Flöß übernahm
Albert Sprißler im Jahr 1959 die Vereinsführung und hatte sie 18 Jahre lang
inne. In die Zeit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit fielen wichtige Meilensteine
der Vereinsgeschichte: Mit der Gründung der Fußballabteilung wurde aus dem
Turnverein der Turn- und Sportverein, und gleichzeitig wandelte sich der
Schwerpunkt der Vereinsarbeit: Waren es früher die Turner, die das Rückgrat
des Vereins bildeten, traten die Fußballer im weiteren immer mehr in den
Vordergrund. Albert Sprißler gelang es mit seiner ausgleichenden Art, den
Verein trotz der dadurch zwangsläufig auftretenden unterschiedlichen Ansichten
in ruhigen Fahrwassern zu halten. Zwei Gauturnfeste in Inneringen erlebte er als
Vereinsfunktionär, 1956 und 1970. Ein weiteres wichtiges Datum in seiner
Amtszeit war die Einweihung des Sportplatzes im Jahr 1965. Im Jahr 1977 gab
Albert Sprißler den Vorsitz im TSV an Erwin Teufel ab, der Verein ernannte ihn
gleichzeitig zum Ehrenvorsitzenden. Bis zuletzt zeigte er reges Interesse am
Vereinsleben, zumal sein Sohn Gerhard inzwischen in seine Fußstapfen getreten
ist und heute dem Verein vorsteht.
Daneben
übernahm Albert Sprißler im örtlichen Bauernverband lange Jahre
Verantwortung. Mitten in der laufenden Flurbereinigung wurde er 1971 Ortsobmann,
ein Amt, das er bis 1997 inne hatte. Es ist bezeichnen für das vom Vater geprägte
hohe ehrenamtliche Engagement der Familie Sprißler, dass ihm auch in diesem Amt
ein Sohn (Albert Sprißler junior) nachfolgte. Seit Mitte der 70er Jahre war der
Verstorbene auch als amtlich bestellter landwirtschaftlicher Sachverständiger tätig,
eine Aufgabe, die er noch bis in die letzten Tage gerne wahrnahm.
Auch
kommunalpolitisch war Albert Sprißler tätig: Von 1980 bis 1994 gehörte er dem
Gemeinderat der Stadt Hettingen an. Das Interesse in diesem Bereich hat sein
Sohn Thomas geerbt, der seit gut zehn Jahren Bürgermeister in Mötzingen (bei
Nagold) ist.
Nicht
zuletzt war Albert Sprißler Oberhaupt einer Großfamilie: 1954 heiratete er
seine Frau Paula geb. Kleck aus Ittenhausen, sechs Kinder gingen aus der Ehe
hervor. Nicht leicht hatte es die Familie, als Paula Sprißler schwer erkrankte,
glücklicherweise konnte sie die Krankheit überwinden und das Paar konnte noch
im Mai dieses Jahres die goldene Hochzeit feiern. Die sicherlich schlimmste
Erfahrung seines Lebens musste Albert Sprißler 1997 machen, als er seinen jüngsten
Sohn Wolfgang durch einen tödlichen Verkehrsunfall verlor. Diesen Verlust hat
er nie richtig verkraften können, dennoch suchte der gesellige Mensch Albert
Sprißler wieder die Nähe seiner Mitbürger und war bei den öffentlichen
Veranstaltungen im Dorf ein treuer Gast.