Windpark Inneringen


Bundeswehr löst die Windkraft-Bremse

Die Bundeswehr und die Energiewende - nicht selten und auch im Fall des Windparks Inneringen standen sich Landesverteidigung und Windenergienutzung konkurrierend und blockierend gegenüber. Mit einer Anpassung des Nachttiefflugsystems könnte jetzt die Ampel für viele Windparks auf Grün springen.

Im vergangenen Jahr hatte sich Infrastrukturminister Winfried Hermann noch darüber geärgert, dass dieses Nachttiefflugsystem der Bundeswehr Windkraftprojekte behindert (siehe Bericht). Jetzt hat die Bundeswehr auf den gewachsenen Druck reagiert: Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) begrüßt die Entscheidung der Bundeswehr, ihr Nachttiefflugsystem an die Gegebenheiten der Energiewende anzupassen. Demnach kann künftig bei Bedarf die Flughöhe um circa 100 Meter erhöht werden. In der Konsequenz bedeutet das, dass Bauhöhen von bis zu 220 Meter in Hinblick auf das Nachttiefflugssystem unbedenklich sind.

“Durch die Entscheidung der Bundeswehr werden viele zuvor gesperrte Flächen für die Windenergie frei. Davon geht ein positives Signal von der Bundeswehr in Richtung Energiewende aus. Sie leistet damit einen Beitrag für eine bessere Windkraftnutzung in Deutschland“, erklärt BWE-Präsident Hermann Albers.

Allerdings bedeutet das Einlenken der Bundeswehr nicht automatisch, dass der Inneringer Windpark nunmehr kurzfristig gebaut wird. Denn inzwischen ist klar, dass mit den Anlagen, wie sie bisher im Gespräch waren - nämlich Anlagen mit einer Nabenhöhe von rund 80 m -  kein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Zeitgemäß sind vielmehr Anlagen mit rund 140 m Nabenhöhe und rund 200 m Gesamthöhe. Solche Anlagen lässt jedoch der geltende Bebauungsplan nicht zu, so dass die Stadt hierfür zunächst den Plan abändern müsste.

Der Gemeinderat wird sich dann entscheiden müssen, ob die Stadt (und auch die Bevölkerung) ihren Anteil zum Gelingen der Energiewende beitragen will oder nicht. Dies dürfte durchaus zu Diskussionen führen, schließlich fand das Projekt schon in der Vergangenheit nicht nur Befürworter. 

 

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