Bürgermeisterwahl


SZ-Homestory über die BM-Kandidaten

Entwickelt sich die Schäbische Zeitung zum Boulevardblatt? Mit einer ganz herzigen Homestory stellt das Blatt die drei Bewerber um das Schultesamt in Hettingen vor.

"Eine Boulevardzeitung ist ein periodisch in hoher Auflage erscheinendes Druckerzeugnis, dem nur eingeschränkte Seriosität zugeschrieben wird " - so definiert Wikipedia. Die Periodik ist bei der "Schwäbischen" sicher gegeben und die hohe Auflage ist relativ zu sehen, das mit der eingeschränkten Seriosität wäre das, was kritisch zu prüfen wäre. Die Homestory über die drei Kandidaten dürfte es seriös betrachtet aber eher nicht sein, was die Wählerinnen und Wähler zum Maßstab ihrer Wahlentscheidung machen werden...

Aber man beurteile einfach selbst:


Hettinger Bürgermeisterkandidaten geben sich familiär

Die Erwartungen sind hoch: Ein Dorfschultes muss die Familie hinter sich wissen

Vor der Wahl - Der Bürger im ländlichen Raum erwartet, dass die Familie des Bürgermeisters den Job ihres Gemeindeoberhauptes mitträgt. Bei festlichen Anlässen beispielsweise möchte man einfach sehen, dass die Ehefrau ebenfalls anwesend ist. Oder wenn man mal privat beim Schultes anruft, freut man sich über eine freundliche „Frau Bürgermeister“. Das ist bei Frauen in diesem Amt nicht anders. Die Familie des Kandidaten spielt im Wahlkampf eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es soll schon Äußerungen von Wählern gegeben haben, wie: „Ich wähle den, denn der hat die sympathischste Frau.“ SZ-Redakteur Ignaz Stösser hat die Hettinger Kandidaten gebeten, einiges über ihre Familie zu erzählen.


Die Familie Pfaff besteht aus Karin und Rolf Pfaff sowie aus zwei erwachsenen Töchtern. Das Ehepaar geht gerne wandern oder zum Walken. Außerdem verbindet die beiden die Leidenschaft für Bücher. Sie lesen sie nicht nur gerne, sondern sammeln sie auch und haben inzwischen so etwa 2500 Bücher in den Regalen stehen. Karin Pfaff hat eine kaufmännische Ausbildung und ist in der Binger Ärztepraxis Baar als Ernährungsberaterin und Mentaltrainerin beschäftigt. Die Idee, sich als Bürgermeister zu bewerben, hatte Rolf Pfaff selbst. „Entschieden haben wir dann gemeinsam“, so Pfaff. Er ist sich sicher, dass seine Frau ihn nach Kräften im Amt des Bürgermeisters unterstützen würde.

Tochter Tanja ist 27 und lebt in Bisingen mit ihrem Partner zusammen. Sie arbeitet als Industriekauffrau in einem Junginger Industriebetrieb. Tanja ist zwar in Pforzheim geboren, hat aber ihre Schulzeit in Gammertingen verbracht. Hier war sie etliche Jahre im Sportverein aktiv. Vor allem im Mädchenfußball hat sie gerne mitgemischt. Tochter Ramona ist 25, lebt in Münsingen und arbeitet in Hechingen als Bankkauffrau. Sie wohnt mit ihrem Lebensgefährten auf einem stillgelegten Bauernhof. Vor einigen Jahren hat sie ihre Liebe zu den Alpakas entdeckt und hält gleich vier dieser Tiere, die auf dem Bauernhof beste Bedingungen vorfinden. Die hochwertige Wolle dieser Lamaart ist sehr beliebt bei Strickerinnen. Die Familie trifft sich des Öfteren zum Wandern oder Grillen. Beliebt sind bei allen – auch bei den Partnern der Töchter – die gemeinsamen Spielabende. Hoch im Kurs steht zurzeit beispielsweise das Brettspiel Risiko.



Dagmar und Wolfgang Kuster sind beide waschechte Burladinger und seit 1989 verheiratet. Nähergekommen sind sie sich beim Stammtisch und haben 1989 geheiratet. Wolfgang Kuster ist Chemie-Ingenieur und Chef einer eigenen Firma, die mit gebrauchten Laborgeräten handelt. Die Firma hat etwa 20 Mitarbeiter. Beide spielen gerne Tennis, manchmal als Doppel, hin und wieder auch gegeneinander. Auf die Frage, wer denn häufiger gewinnt, sagt Dagmar Kuster knapp: „Der Bessere“. Es sei aber recht ausgeglichen. In der Familienkonstellation sei Wolfgang Kuster der ruhende Pol, das ausgleichende Moment, versichert die umtriebige Kandidatin. Falls sie in Hettingen gewählt werden sollte, möchte sie mittags nach Burladingen zum Mittagessen fahren. Das seien gerade mal 10,5 Kilometer. Auf die Frage, wer dann kocht, sagt sie lachend: „Das müssen wir noch regeln.“

Sohn Maximilian ist 20 und studiert an der TU München Betriebswirtschaft, Fachrichtung Chemie, und wird wohl danach in der Lage sein, Papas Firma zu übernehmen. Er kommt fast jedes Wochenende nach Hause, da er gerne Musik macht und Volleyball spielt. Mit den „Fehlatalern“ ist er oft unterwegs und spielt böhmisch-mährische Musik. Tochter Elena ist 17 und besucht das Gammertinger Gymnsium. Ihr Abi will sie so gut machen, dass anschließend ein Medizinstudium möglich ist. Volleyball verbindet die Familie. „Die Kinder sind praktisch in der Halle aufgewachsen“, meint Dagmar Kuster. Die Idee Bürgermeisterin von Hettingen zu werden, hatte sie selbst. Sie ist sich der Unterstützung ihrer Familie sicher.



Der jüngste Kandidat Andreas Kammerer hat noch keine vergleichbare Familie. Er lebt zusammen mit seiner 31-jährigen Partnerin Sabrina Lorch, die er auf der Verwaltungsschule in Stuttgart kennengelernt hat. Er kam aus Trossingen, sie aus Hausen bei Burladingen. 2007 zog man zusammen in ein Eigenheim in Hausen. Der Vereinsmensch, wie er sich nennt, hat schnell Freunde in Hausen gefunden, und wurde bereits zwei Jahre später zum Ortsvorsteher gewählt. Dass er auch nach Höherem streben könnte, war die Idee von Sabrina. Sie hat früher im Vorzimmer des Burladinger Bürgermeisters gearbeitet und kennt den Rathausbetrieb aus den Effeff. Zurzeit ist sie im Personalamt der Stadt Burladingen beschäftigt.

Heiraten ist für die beiden vorerst kein Thema, erzählt Andreas Kammerer auf Anfrage. Nicht, dass man etwas dagegen habe, aber derzeit sehe man keine Notwendigkeit. Das Paar möchte zunächst in Hausen bleiben, auch wenn Andreas Kammerer zum Bürgermeister gewählt werden sollte. Aber auch das sei nicht für alle Ewigkeit so festgeschrieben. „Wir sind nicht abgeneigt, nach Hettingen zu ziehen“, betont er. Aber man müsse ja nichts übers Knie brechen. Die beiden verbindet der Fußball, das Skifahren, das Wandern und das Reisen. Tansania habe sie beispielsweise im vergangenen Sommer sehr beeindruckt.


So weit, so gut...

Dem Vernehmen nach plant die Schwäbische Zeitung Ende Januar eine Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten. Man kann / darf / sollte zuversichtlich davon ausgehen, dass es dann mehr um die sachlich interessanten Punkte gehen wird, welche die drei Kandidaten voneinander unterscheidet.


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