Bürgermeisterwahl


Warten auf den ersten Bewerber

Seit vergangenem Samstag läuft die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl in Hettingen. Das sind vier Tage - und noch kein Bewerber ist in Sicht. Die Hauptamtsleiterin Bettina Buggle, bei der die Fäden für die Bürgermeisterwahl zusammenlaufen, meinte gestern: „Man wartet gespannt.“ Die Spannung macht sich einerseits im Rathaus breit, denn der neue Bürgermeister wird ja auch der Rathauschef sein, mit dem die städtischen Mitarbeiter zusammenarbeiten müssen. Sie kommt aber allmählich auch in den beiden Orten Hettingen und Inneringen auf.

Quelle: Schwäbische Zeitung / Ignaz Stösser

Reinhold Hospach aus Inneringen sagte gegenüber der SZ: „Es gibt schon gewisse Ängste in der Bevölkerung, ob sich überhaupt jemand meldet, außer vielleicht dem einen oder anderen Juxkandidaten.“ Hospach hat viel Lob für den überraschend verstorbenen Bürgermeister Uwe Bühler übrig. „Bühler war beliebt in beiden Ortsteilen.“ Er habe sich bei Jung und Alt sehen lassen. Es werde für einen Nachfolger gewiss nicht leicht sein, Bühler in dieser Hinsicht zu ersetzen.

Gleichzeitig kann sich Hospach aber auch vorstellen, dass das anstehende Problem „gemeinsame Schule“ abschreckend auf potenzielle Kandidaten wirken könnte. Zu sehr sind in der ersten Phase der Zusammenlegung unter Bürgermeister Stefan Bubeck die Emotionen hochgegangen, weil kein Teilort auf die eigene Schule verzichten wollte. Schließlich einigte man sich auf den Kompromiss „eine gemeinsame Schule an zwei Standorten“. Weil die Zahl der Schüler aber weiter zurückgeht, sieht die Stadt sich nun gezwungen, einen der beiden Standorte aufzugeben. Bühler hatte sich vorgenommen, die Bürger in die Entscheidungsfindungen einzubinden. Er hatte einen Zeitplan entwickelt, in dessen Rahmen beispielsweise am kommenden Samstag eine Klausurtagung des Gemeinderates stattfinden sollte.

„Kandidaten brauchen Zeit“

Bettina Buggle schlägt solche Ängste vorerst in den Wind. „Ich bin voller Hoffnung, dass sich bis zum 9. Januar kompetente Kandidaten bewerben“, sagte sie optimistisch. Schließlich sei die Stelle ja doch recht überraschend frei geworden. Da müsse sich der eine oder andere potenzielle Kandidat dies noch überlegen. Bühler hat das Amt erst vor etwa zwei Jahren angetreten. Außerdem habe Bühler doch auch zwei Gegenkandidaten gehabt, die vom Fach gewesen seien.

Die Hoffnung mancher Bürger, dass jemand aus dem Rathaus die Stelle anstrebt, erfüllt sich aber nicht. Die beiden ersten, die in Frage kämen sind Kämmerer Werner Leipert und Hauptamtsleiterin Bettina Buggle. Und beide winken ab. „Ich hätte ja schon zwei Mal die Möglichkeit gehabt, mich in Hettingen zu bewerben“, sagt Leipert. Er mache den Job des Kämmerers gerne und sei zufrieden mit seiner Position. Das Amt des Bürgermeisters strebe er nicht an. „Das Thema ist für mich durch“, macht Leipert eindeutig klar. Bettina Buggle hingegen meint, sie könne sich grundsätzlich schon vorstellen, irgendwann Bürgermeisterin zu sein, jetzt sei die Zeit aber noch nicht reif dafür. Sie ist 28 Jahre alt.

 

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