Max Kottmann und Laura Sprißler

Sportler aus Inneringen machen auf sich aufmerksam



Das Multi-Talent will den Familienrekord

Der Weitspringer Max Kottmann hat sich in seiner ersten Saison im Trikot der Stuttgarter Kickers sogleich ambitionierte Ziele gesetzt. 

Von Norbert Laske (Stuttgarter Nachrichten)

Trainieren und büffeln - diese Kombination hält Max Kottmann seit geraumer Zeit mächtig auf Trab. Denn der gebürtige Oberschwabe, der heute seinen 19. Geburtstag feiert, ist nicht nur ein großes Weitsprungtalent, der seit seinem Wechsel im vergangenen Winter aus Sigmaringen für die Stuttgarter Kickers startet. Der Wahl-Neustuttgarter besucht derzeit auch die zwölfte Klasse am Wirtemberg-Gymnasium in Untertürkheim, eine Eliteschule des Sports mit besonderem Profil und Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart. Seine dafür nötige Form und die Fitness hat sich Max Kottmann unter anderem unlängst in einem einwöchigen Trainingslager in Ungarn geholt, um bald die gesteckten Ziele in dieser Saison in Angriff nehmen zu können. So fehlen dem Kickers-Sportler beispielsweise noch genau zehn Zentimeter, um im Weitsprung den "Familienrekord" zu knacken. Den hält momentan noch sein Vater Wolfgang mit gesprungenen 7,34 Meter. Der inzwischen pensionierte Rektor der Stuttgarter Lehenschule war einst eine wichtige Stütze der Leichtathletik-Bundesligamannschaft der Stuttgarter Kickers, ebenso dessen Bruder Volker Kottmann, ein ehemaliger 400-Meter-Hürdenläufer der deutschen Spitzenklasse. Max Kottmanns sportliches Talent wurde ihm also schon in die Wiege gelegt.

Dabei hat der geborene Sigmaringer, der unter der Woche im "Haus der Athleten" nahe der Mercedes-Benz-Arena wohnt und am Olympiastützpunkt unter dem Landestrainer Tamas Kiss trainiert, nicht nur Talent im Weitsprung. Für Besuche in der alten Heimat bleibt ihm daher nur selten Zeit. Auch seine persönlichen Bestmarken im Hochsprung (2,05 Meter), Kugelstoßen (14,64 Meter) und Speerwerfen (48,54 Meter) können sich sehr wohl sehen lassen. Ein angesichts dessen etwaiger Wechsel ins Lager der Zehnkämpfer ist für ihn aber momentan kein Thema. Ein Grund: "Beim Stabhochsprung hätte ich große Probleme", sagt Max Kottmann.

Außerdem reiche ihm ein gravierender sportlicher Umstieg in seiner bisherigen Laufbahn als Sportler völlig. Denn bis Mai 2009 gehörte der Hobby-Motorradfahrer der deutschen Jugend-Karate-Nationalmannschaft an. Erst danach zog es ihn zu der Sportart, die auch sein Vater und sein Onkel mit Erfolg betrieben haben. Gravierend zugenommen hat seitdem sein Trainingsumfang. "Sechs bis sieben Einheiten, keine unter zwei bis zweieinhalb Stunden, müssen es wöchentlich schon sein - denn sonst hat man keine Chance um nach vorne zu kommen", sagt Max Kottmann. Aufgrund des besonderen Sportprofils an seiner Schule gibt es für Kader-Athleten wie ihn gewisse Erleichterungen. "Gerade in den Nebenfächern werde ich sehr entlastet, das weiß ich sehr zu schätzen", sagt er.

Zusatzmotivation auf seinem Weg zu weiteren kurz- und langfristigen sportlichen Zielen war für den angehenden Abiturienten seine erste internationale Berufung für den U 20 Hallen-Länderkampf. Im März durfte der 1,84 Meter große Athlet erstmals im deutschen Nationaltrikot starten und sicherte sich bei der Veranstaltung in Hamburg auf Anhieb im Duell mit den Teams aus Frankreich und Italien mit exakt 7,00 Metern im Weitsprung den fünften Platz. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften, die Anfang August in Jena stattfinden werden, strebt er nun mindestens die Verteidigung seiner im Vorjahr in Leverkusen errungenen Bronzemedaille an. Ein weiteres Ziel ist außerdem die Qualifikationsnorm für die U 20-Europameisterschaften in Tallinn (Estland). Diese liegt bei der Weite von 7,55 Meter. "Ich möchte in diesem Jahr unbedingt die 7,70 Meter packen, denn dann hätte ich die B-Kader-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes erreicht", sagt er. Das ist die Voraussetzung für die Aufnahme in die Sportförderkompanie der Bundeswehr, die für Leistungssportler von großem Vorteil ist, um noch intensiver und professioneller trainieren zu können.

Trotz seiner ausgesprochenen Leichtathletik-Gene kommt das Vorbild von Max Kottmann überraschend jedoch aus einem ganz anderen Lager: dem Boxsport. "Muhammad Ali ist für mich eine faszinierende Persönlichkeit, der mich vor allem durch seine Menschlichkeit beeindruckt", sagt der 19-Jährige. Ob er irgendwann auf eine ähnlich erfolgreiche Laufbahn wie Muhammad Ali blicken wird können, steht in den Sternen. Die ersten Schritte auf der Karriereleiter hat Max Kottmann allerdings bereits mit Erfolg genommen.

 

Endspurt: Sprißler ist beste Mengenerin

Laura Sprißler läuft beim Auftakt zum Deutschland-Cup aufs Treppchen

Halle / sz Beim Auftakt zum Deutschlandcup der Triathlonjugend in Halle (Saale) zeigten die Athleten aus Mengen, dass sie auch über die Landesgrenzen hinaus gut mithalten können. Laura Sprißler (Inneringen) errang den zweiten Rang in der Jugend A.

Mit Laura Sprißler und Sarah Wilm starteten zwei Mengenerinnen in der Jugend A. Beide kamen mit der Spitzengruppe aus dem Wasser des Osendorfer Sees. Doch auf dem Rad ging es gleich auf den ersten Metern richtig zur Sache. Sarah Wilm geriet über die festgelegte Streckenbegrenzung hinaus und wurde von den Kampfrichtern disqualifiziert. Aufgrund der bisher gezeigten Leistungen in Baden-Württemberg hatte sie als Mitfavoriten in ihrer Startklasse gegolten. Laura Sprißler hielt sich in der Radgruppe und ging gleichauf mit der Spitze auf die beiden Laufrunden über jeweils 2,5 Kilometer. In einem mächtigen Schlussspurt sicherte sie sich den zweiten Rang vor Athletinnen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Nur Jenny Hildebrandt aus Mecklenburg-Vorpommern war schneller. Svenja Staehr komplettierte das Mengener Ergebnis als 23. Katrin Fetzer schied nach einem Radsturz unverletzt aus.

Quelle: Schwäbische Zeitung

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