Porträt Edi Metzger

Im Sommer mit dem Flossen-Daimler über die Alb

Edi Metzger ist ein leidenschaftlicher Sammler von Oldtimern. Vor 15 Jahren hat ereigens eine Halle gebaut, um seinem außergewöhnlichem Hobby einen würdigen Platz zu schaffen. Seine ganz große Liebe gilt den alten Traktoren, durchwegs Modelle aus den 50-er und 60-er Jahren.

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch

In der Halle strahlen frisch polierte Schlepper der Marke Bautz, Güldner, Normag und natürlich auch die Königsklasse Fendt. Aber auch Automobile besitzt Metzger, an seinem Daimler Heckflosse 230, Baujahr 1967 hängt er genau so wie an dem Fiat 850-er. Auch Zweiräder, motorierst oder per pedes, hat Metzger auf Hochglanz gebracht, alte Utensilien wie ein Butterfass, Gerätschaften und vieles mehr versetzen den Besucher um zwei Generationen zurück.

Metzger, der mit der Landwirtschaft aufgewachsen ist, hat  seinen ersten Schlepper vor etwa 40 Jahren von seinem Vater bekommen. Der „Allgaier A24“ war in die Jahre gekommen und für die tägliche Nutzung, sein Bruder führte die Landwirtschaft weiter, nicht mehr zu gebrauchen. Bevor er dem Alteisen zugeführt wurde, hat Edi Metzger das Exemplar nach Hause genommen. Funktionstüchtig war er noch, Metzger hat den Schlepper von Grund auf restauriert, so dass er heute noch läuft und gute Dienste erweist. 

So bewahrte Metzger viele alte Traktoren vom Ort vor dem Schrottplatz, teilweise bekam er seine Schätze zu einem geringen Obolus überlassen. Mit seinem Sohn Thomas, der ebenfalls vom „Oldtimerbazillus“ befallen ist, verbringt er viel Zeit in seiner Halle und pflegt und hegt seine Schützlinge. Metzgers Ziel ist aber nicht nur das Sammeln, sondern vor allem das Instandsetzen und die Pflege seiner Utensilien. Diese akribische Arbeit nimmt Metzger oft monatelang in Anspruch. Was als Ausgleich zur Bürotätigkeit begann wurde zur Leidenschaft und ist der neue Vollzeitjob des Rentners. 

Man staunt in der ordentlichen Garage, alte Fahrräder für Herren und Damen wurden restauriert, Zweiräder der Marke NSU sind sein besonderer Stolz. Auch hier gibt es das Damen-Modell mit durchgehender Verkleidung, damit der Rock nicht in die Speichen gerät. Sein Stolz bei den Zweirädern ist die NSU-LUX im Originalzustand vom Baujahr 1954. 

Priorität ist, dass auch alle Traktoren und Geräte funktionieren, was oft eine Herausforderung sei, sagt Metzger. In wochenlanger Arbeit wird das Gerät auseinander geschraubt, geputzt, verstopfte Leitungen frei gemacht, bei Oldtimermärkten und Fachzeitschriften nach dem richtigen Ersatzteil gesucht. Entsprechende Fachkenntnis hat sich Metzger nach und nach angeeignet und erklärt uns fachmännisch vom Zwei- oder Viertakter, von der Verdampfungskühlung, vom Dieselross und noch vieles mehr. Ein Schleifstein hat er für den Hausgebrauch wieder gangbar gemacht, überall wo man hinschaut, gibt es hochinteressante Antiquitäten zu bestaunen. Ein  sogenanntes 7-er Kennzeichen vom Landratsamt ermöglicht ihm, seine Oldtimer auch auszufahren, was er mit seinem Sohn Thomas, natürlich nur im Sommer, auch leidenschaftlich gern macht. Wann immer die Beiden Zeit finden, besuchen Sie Oldtimertreffen und Ausstellungen mit einem ihrer Fahrzeuge.

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