Neues vom Windpark

In das Windparkvorhaben kommt frischer Wind

Bund und Land wollen die erneuerbaren Energien verstärkt fördern. Der Stuttgarter Wirtschaftsminister hat sich für mehr Windparks im Land ausgesprochen. Was bedeutet dies für den Windpark in Inneringen? Seit Jahren gibt es eine Genehmigung für ihn, gebaut wird er aber nicht. Die Schwäbische Zeitung hat nachgefragt.

Quelle: Schwäbische Zeitung Sigmaringen

Die Ruhe täuscht. Im Hintergrund tut sich einiges. So hat laut Bürgermeister Uwe Bühler die Firma Sowitec die Baugenehmigung im vergangenen Herbst verlängern lassen. In der Begründung für die bisherige Nichtrealisierung werden zwei neue Gründe genannt: Einerseits zweifelt die Firma jetzt an der Wirtschaftlichkeit des Standortes, andererseits teilt sie mit, dass sie einen Investor suche, den man bislang nicht gefunden habe. Bislang hieß es seitens der Firma, dass man niedrige Windräder suche und dass die spanische Firma, die solche herstelle, wegen der großen Nachfrage nicht liefern könne. Dies ist allerdings schon etwa zwei Jahre her. Nun aber bekräftigt Sowitec ihr Interesse und macht erneut deutlich, dass man das Projekt realisieren möchte.

Dass die kleinen Anlagen auf dem Markt schwer zu beschaffen sind, weiß auch der stellvertretende Direktor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben, Harald Winkelhausen. Die Tendenz gehe eindeutig in Richtung größerer Räder. Die beiden neuen Argumente von Sowitec waren ihm bisher auch nicht bekannt. Er wertet aber den Antrag auf Verlängerung des Baugesuches als Zeichen dafür, dass die Firma das Interesse nicht verloren hat. Denn schließlich koste solch eine Verlängerung teures Geld.

Neues gibt es aber auch beim Regionalverband. Er nimmt die für Windräder vorgesehenen Standorte in der Region nochmals unter die Lupe. In Inneringen ist eines der größten Probleme die Einflugschneise der Bundeswehr. Weil Flugzeuge hier relativ niedrig fliegen, dürfen die Windräder nicht zu hoch gebaut werden. Das wiederum macht sie unwirtschaftlicher, weil der Wind in 140 Metern Höhe kräftiger bläst als auf 90 Metern.

Hier kommt laut Harald Winkelhausen Bewegung in die Sache. Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium will in den kommenden Tagen mit der Bundeswehr nochmals verhandeln, um für Inneringen größere Windräder durchzusetzen. „Das wäre wünschenswert“, so Winkelhausen. Bislang könne sich die Bundeswehr dies aber nicht vorstellen.

In den kommenden Wochen soll auch das Gutachten fertig werden, das der Regionalverband in Auftrag gegeben hat. „Was letzten Endes für Inneringen rauskommt, ist noch offen“, so der stellvertretender Direktor. Die Anlieger des Inneringer Windparks, die das Projekt verhindern möchten, müssen die Hoffnung noch nicht begraben. Eine „Korrektur nach unten“ sei durchaus ebenfalls drin. In den kommenden Wochen werden schwerwiegenden Entscheidungen fallen.



www.inneringen.de