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Bürger wenig überrascht von Schultes-Ambitionen

Die Schwäbische Zeitung hat sich in der Stadt Hettingen umgehört, was denn die Bürger zu den Ambitionen ihres Bürgermeisters sagen, den Chefsessel im Mengener Rathaus zu erobern.

Hier der Bericht im Wortlaut:

Bubecks Bewerbung überrascht kaum jemanden

Hettingen - Dass der Hettinger Bürgermeister Stefan Bubeck für die anstehende Bürgermeisterwahl in Mengen kandidiert (SZ vom Mittwoch), überrascht die meisten Hettinger und Inneringer offenbar nicht sonderlich. Viele können Bubecks Bewerbung zwar nachvollziehen, finden es aber schade, dass er ihre Gemeinde verlässt.

"Die Gerüchte, dass Bubeck sich anders orientiert, gab es schon länger, wirklich überraschend war es also nicht", sagt Wilfried Liener, stellvertretender Bürgermeister in Hettingen. "Ich denke, es hat ihn zwar nichts aus Hettingen weg getrieben, aber es ist seine persönliche Entscheidung und die steht jedem offen", so Liener.

Auch für Hans-Josef Kempf, stellvertretender Bürgermeister in Inneringen, ist Bubecks Bewerbung in Mengen keine große Überraschung gewesen: "Er ist noch recht jung und Bürgermeister in seiner zweiten Amtsperiode, für ihn ist es eigentlich normal, dass er noch etwas anderes versucht." Mit ihm habe Hettingen sicher keinen schlechten Bürgermeister gehabt, man habe einiges mit ihm realisiert und einiges auf den Weg gebracht, so Kempf: "Man könnte gut mit ihm weiter schaffen." Falls Bubeck in Mengen gewählt werde, bleibe zu hoffen, dass die Stadt wieder jemanden bekomme, mit dem es so weiter gehe wie bisher.

Auch Benno Fritz, Erster Vorsitzender der Narrenzunft Inneringen, ist sehr zufrieden mit dem Hettinger Bürgermeister und findet die Kandidatur Bubecks nach eigenen Worten schade: "Er hat seine Aufgabe gut gemacht und hat sich sehr um die Vereine und das Gemeinwohl der Stadt bemüht. Doch es ist ihm nicht zu verdenken, schließlich ist er noch jung", bilanziert Fritz.

Für Bubeck ist es eine Chance

"Für ihn persönlich ist es ein richtiger Schritt, wenn sich ihm die Chance bietet, weiter Karriere zu machen. Das akzeptiere ich", meint Udo Stauß, Geschäftsführer vom Landhandel Stauß. Mengen sei deutlich größer als Hettingen und es sei nachvollziehbar, wenn Bubeck dort sein Glück versuche. Für Hettingen sei es hingegen kein erfreulicher Zustand, solle Bubeck die Wahl in Mengen gewinnen: "Schließlich ist es nicht so einfach, einen Bürgermeister zu bekommen", so Stauß.

"Irgendwann musste man damit rechnen, dass er nach etwas anderem strebt", meint Gemeinderat und Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Walter Wolf. Es sei jedoch bedauerlich, dass es nun so schnell gehe. Als Polit-Profi habe Stefan Bubeck Hettingen ein gutes Image beschert: "Das war für die Stadt eine gute Sache." Schade sei auch, dass man mit ihm nicht nur ein Kreistagsmitglied verliere, sondern auch einen guten Bürgermeister: "Er hat viel geleistet. Wir verlieren einen guten Mann und ich hoffe, dass wir wieder einen guten bekommen. Für ihn selbst würde es mich allerdings freuen, wenn es in Mengen klappt."

Für die Interviewten scheint der Käse schon gegessen, sprich die Wahl schon gelaufen zu sein. Die Chancen in Mengen scheinen dem Vernehmen nach nicht schlecht zu sein, dennoch sollte man auch aus Fairness dem dortigen Amtsinhaber gegenüber abwarten, wie Wahlkampf und Wahl verlaufen. 

Die Bürger der Stadt Hettingen können sich am 6. Juli auf jeden Fall freuen - für ihren dann scheidenden Bürgermeister oder darüber, dass sie ihn behalten dürfen.

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