Schulförderverein

Medien und Kinder - eine schwere Aufgabe

Von unserer Mitarbeiterin Sabine Rösch

Rainer Gotsch, Sozialpädagoge beim Landratsamt Sigmaringen, referierte im Inneringer Haus der Begegnung im Rahmen der „Elefant“-Reihe zum heiklen Thema Kinder und Medien. Eingeladen zu diesem interessanten Vortrag haben Grundschule, Kindergarten und Schulförderverein. Den Unkostenbeitrag hat der Schulförderverein dankenswerterweise übernommen.

Fast 50 interessierte Eltern hörten den Ausführungen Gotschs zu, die er mit Zahlen, Fakten und Statistiken untermauerte. Unbestritten ist, dass zuviel Fernsehkonsum die Kinder aggressiv macht. So ist bei 14-jährigen, die täglich 3 Stunden oder mehr vor der Glotze verbringen, die Bereitschaft zu verbalen und auch körperlich aggressiven Handlungen, bei fast 30% der Jugendlichen zu verzeichnen. Bei derselben Altersstufe, die den Konsum auf eine Stunde täglich beschränkt, sind solche Ausraster bei knapp 6%.

Die Entwicklung wird gehemmt, die Vereinsamung gefördert, die Kinder werden sprachärmer da sie „nur“ noch hören müssen und selber nicht mehr aktiv kommunizieren. Die schlimmste Wirkung haben Fernsehsendungen, die nahe der Realität sind. Tatort, Gerichtsmedizin-Shows oder ähnliche Reality-soaps, aber auch Nachrichten können Ängste auslösen. Kinder, die ein eigenes Gerät in ihrem Zimmer haben, schauen nachweislich eine Stunde täglich mehr fern.

Trotzdem betonte Gotsch, dass Fernsehkonsum nicht nur negativ ist. Bewusst fernsehen, am besten zusammen, und anschließend das Gesehene diskutieren, hält er für sehr wichtig.

Unumgänglich ist heutzutage der Computer. Für ein deutliches „pro-PC“ sprach sich  der Referent aus, gab aber auch hier die Empfehlung, Spiele am Computer unter Aufsicht, unter Einhaltung der Altersbeschränkung und natürlich zeitlimitiert zu erlauben. Sobald es online geht, sollte man seine Kinder auch hier begleiten und heran führen, dann aber auch Vertrauen in sein Kind zeigen. „Man schickt sein Kind irgendwann schließlich auch alleine über die Strasse, ohne zu sagen, schau nach links und rechts“, so Gotsch.

Doch bei aller Erklärung und Diskussion steht als erstes „Gebot“ die Vorbildfunktion der Eltern: Was Eltern vorleben wird vom Kind nachgeahmt – auch Fernseh- und PC-Konsum.    

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